Il colibrì

IT/FR 2022, 126 Min., DCP, I/d-f, ab 14 Jahren
Regie: Francesca Archibugi
Darst.: Pierfrancesco Favino, Kasia Smutniak, Bérénice Bejo, Nanni Moretti, Laura Morante, Sergio Albelli, Alessandro Tedeschi, Benedetta Porcaroli, Massimo Ceccherini u.a.

Anfang der 1970er-Jahre, während der Familienferien im Haus am Meer, verliebt sich der junge Marco in die schöne und eigenwillige Nachbarstochter Luisa. Sie wird die Liebe seines Lebens bleiben, obwohl die beiden später getrennte Wege gehen. Am Meer widerfährt Marco auch der erste Schicksalsschlag in seinem Leben: der tragische Tod seiner Schwester Irene. Jahre später lernt er seine Ehefrau Marina unter ungewöhnlichen Umständen kennen. Mit ihr und der gemeinsamen Tochter Adele lebt Marco in Rom, wo er als Augenarzt eine Praxis führt. Als eines Tages Marinas Psychoanalytiker dort auftaucht, nehmen dramatische Ereignisse ihren Lauf … Die italienische Regisseurin und Drehbuchautorin Francesca Archibugi wurde für ihr Schaffen mehrfach ausgezeichnet und gehört zu den führenden Filmemacher:innen ihres Landes. Durch ihre Sensibilität im Erforschen von Emotionen als Beweggründe menschlichen Handelns gelingt es ihr mühelos, Drama und Komödie zu mischen, gleichzeitig ist sie eine scharfe Analytikerin der politischen und sozialen Zustände Italiens. «Il colibrì» ist die Adaption des 2020 mit dem Premio Strega ausgezeichneten, gleichnamigen Bestsellers von Sandro Veronesi, den die Regisseurin mit Begeisterung gelesen hat. Sie übernimmt für ihren Film die raffinierte Erzählstruktur, die gekonnt zwischen verschiedenen Zeitebenen wechselt, und setzt die drei Generationen umfassende Familiengeschichte in eindrückliche Bilder um, in deren Mittelpunkt der sensible, vom Schicksal gebeutelte Marco steht. Von seiner Mutter hat er den Spitznamen «Il colibrì» erhalten, denn er ist ständig in Bewegung – von aussen betrachtet in seiner Position verharrend, aber innerlich von Unruhe getrieben. Um diese bewegende Geschichte adäquat zu inszenieren, hat Francesca Archibugi ein grossartiges Ensemble vor der Kamera versammelt, allen voran Pierfrancesco Favino («Nostalgia»), Regisseur Nanni Moretti, Bérénice Bejo («The Artist») und die italienische Schauspiellegende Laura Morante. Entstanden ist eine unkonventionelle, entwaffnende und zutiefst berührende Familiengeschichte.