Heute
Theory of Change
Regie: Dennis Stauffer
Mitw.: Laura Zimmermann, Flavia Kleiner, Silvan Gisler, Tim Guldimann, Adrian Mahlstein, Philipp Brandenstein, Jonas Dennier, Arber Bullakaj u.a.
2014 wurde von Student:innen die Bewegung Operation Libero gegründet. Die parteiunabhängige Gruppierung kämpft für eine «andere, moderne und fortschrittliche Schweiz». 2018 kündigten die Co-Präsidentinnen Laura Zimmermann und Flavia Kleiner an, die Operation Libero werde sich mit Empfehlungen in die eidgenössischen Parlamentswahlen vom Herbst 2019 einmischen, um mehr Politiker:innen ins Parlament zu bringen, die sich für eine aussenpolitisch offene Schweiz, eine liberale Migrationspolitik sowie weitere progressive Anliegen stark machen. Filmemacher Dennis Stauffer begleitete den Vorstand und das Kampagnenteam des Projekts «Wandelwahl» während des gesamten Wahlkampfs mit der Kamera. Das Team der Operation Libero, in dem mehrheitlich junge Menschen aktiv sind, möchte fünf Kandidierende verschiedener Parteien im Wahlkampf unterstützen, die hinter dem Positionspapier der Bewegung stehen. Unter den fünf Kandidat:innen für das sogenannte «A-Team» ist der Wiler SP-Politiker Arber Bullakaj, dem das Projektteam gute Chancen auf einen Sitz einräumt. Der Dokumentarfilm gibt kommentarlos einen intimen, faszinierenden Einblick in das vielzahnige Räderwerk einer politischen Kampagnenmaschinerie und zeigt geradezu exemplarisch, wie komplex Kommunikation ist. Denn ständig geht es darum, Positionen und Haltungen in prägnanten Botschaften zu vermitteln und einzuschätzen, wie diese in der Öffentlichkeit ankommen. Doch da wird das Kampagnenteam von einem WOZ-Artikel überrumpelt, der ihnen den Kauf von Kandidierenden vorwirft, was eine mediale Diskussion über Kampagnenfinanzierung auslöst – so hatte man sich das nicht vorgestellt. «Theory of Change», der an den Solothurner Filmtagen 2023 seine Premiere feierte, zeigt eindrücklich einen Schweizer Wahlkampf als anspruchsvolles, anstrengendes Ringen um öffentliche Wahrnehmung. Knochenarbeit, die hier nicht mit einem Happy End belohnt wird.
Da Regisseur Dennis Stauffer kurzfristig verhindert ist, findet das angekündigte Podium nicht statt.
