Heute
Les Choses simples
Regie: Éric Besnard
Darst.: Lambert Wilson, Grégory Gadebois, Marie Gillain, Magali Bonat, Antoine Gouy, Déborah Lamy, Pascal Gimenez, Betty Pierucci Berthoud, Amandine Longeac u.a.
Vincent ist ein erfolgreicher Pariser Unternehmer und ein Medienstar. Er ist Single und strotzt vor Energie und Tatendrang. Doch dann wirft ihn bei einem Interview eine einfache Frage völlig aus der Bahn: «Sind Sie wirklich glücklich?» Vincent, sonst nie um Worte verlegen, steht ohne Antwort auf und bricht das Interview ab. Sein Team ist überrascht und konsterniert, als Vincent gleich darauf auch noch eine Panikattacke erleidet. Die Erschütterung geht auf einen Vorfall vor wenigen Tagen zurück, als Vincent auf einer abgelegenen Bergstrasse eine Autopanne hatte. Hilfe erhielt er von Pierre, einem imposanten, schweigsamen Mann, der seit drei Jahren als Einsiedler zufrieden mit einem Hund auf einer französischen Alp lebt, ohne Strom und Telefon. Diese Begegnung hat Vincent so nachhaltig beeindruckt, dass er unter einem Vorwand auf die Alp zurückkehrt. Ohne sein Team einzuweihen, will er einige Zeit dort oben verbringen, obwohl er bei Pierre nicht wirklich willkommen ist. Denn es sind zwei Männer mit völlig unterschiedlichem Temperament und Lebensstil, die hier aufeinandertreffen: der ruhelose, erfolgsverwöhnte und selbstgefällige Geschäftsmann Vincent, der ununterbrochen redet, und der naturverbundene, wortkarge Pierre, der sein Glück in einem einfachen Leben mit Schreinerarbeiten gefunden hat. Doch so simpel, wie dieser archetypische Gegensatz auf den ersten Blick erscheint, bleibt die Komödie «Les Choses simples» von Regisseur Éric Besnard nicht. Das Drehbuch hält allerlei unerwartete Wendungen bereit, denn in der Konfrontation der beiden Antagonisten kommen mit hintergründigem Dialogwitz zahlreiche Lebenslügen ans Licht. Vor allem profitiert die flott inszenierte Komödie von der stimmigen Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern. Lambert Wilson interpretiert mit sichtlichem Vergnügen den urbanen Gewinnertyp, der sich für unwiderstehlich hält; ihm gegenüber ein grummeliger Bergbär, verkörpert von Grégory Gadebois, der im Kinok zuletzt im charmanten «Délicieux», ebenfalls unter der Regie von Éric Besnard, als Koch begeisterte. Radio Télévision Belge lobt «Les Choses simples» als eine «kleine humanistische Filmperle».
