Astolfo
Regie: Gianni Di Gregorio
Darst.: Gianni Di Gregorio, Stefania Sandrelli, Alfonso Santagata, Alberto Testone, Gigio Morra, Mauro Lamantia, Francesca Ventura, Simone Colombari, Andrea Cosentino u.a.
Als Astolfo, Professor im Ruhestand, seine Römer Wohnung wegen Eigenbedarfs gekündigt wird, kehrt er in sein Heimatdorf zurück und sucht im noblen, aber heruntergekommenen Palazzo seiner Familie Unterschlupf. Seit Jahren ist er nicht mehr dort gewesen und muss nun entdecken, dass sich der Obdachlose Oreste eingenistet hat. Die beiden freunden sich an, denn Astolfo ist ein verständnisvoller und grosszügiger Mann, und mit dem pensionierten Koch Malagrotta und dem jungen Handwerker Daniel beginnt sich eine gesellige, WG-ähnliche Gemeinschaft zu formieren. Als skrupellos und eigennützig erweisen sich hingegen die korrupten Vertreter von Kirche und Staat, die sich klammheimlich Teile des Familienbesitzes unter den Nagel gerissen haben. Doch dann lernt Astolfo die gleichaltrige, charmante Stefania kennen. Unterstützt von seinen neuen Freunden macht er einen mutigen Schritt und beginnt, sie zu umwerben. Nach wunderbaren Filmkomödien wie «Pranzo di ferragosto», «Buoni à nulla» oder «Cittadini del mondo» hat Gianni Di Gregorio zum ersten Mal ausserhalb von Rom gedreht, im pittoresken Örtchen Artena in den Hügeln Latiums. «Astolfo» ist eine Hymne an die Freundschaft und an die Liebe, die keine Altersgrenzen kennt, beruhend auf eigenen Erlebnissen in seinem Haus in den Abruzzen. Dort habe er bei seinem letzten Aufenthalt in einer Gemeinschaft von Gleichaltrigen, die spontan zusammengefunden haben, die «schönsten drei Monate seines Lebens» verbracht. Auch hier hat der Ortspriester, der im angrenzenden Pfarrhaus lebt, einige Zimmer von Di Gregorios Haus annektiert, doch nach dem Erdbeben gehörten die beschädigten Räume plötzlich wieder ihm. Mit Stefania Sandrelli, die unter anderem mit Bernardo Bertolucci und Ettore Scola gearbeitet hat, ist es Gianni Di Gregorio gelungen, «einen Mythos des italienischen Kinos» für seinen Film zu gewinnen. Seine Weltpremiere feierte «Astolfo» 2022 mit grossem Erfolg am Internationalen Filmfestival von Rom. Damiano Panattoni schrieb damals auf hotcorn.com: «‹Astolfo› von Gianni Di Gregorio ist kostbares und brillantes Kino, voll ansteckender Fröhlichkeit und mit grossem Einfühlungsvermögen, durchdrungen von echter Lebensfreude und tiefem Humanismus.»