Les Chansons d'amour

FR 2007, 91 Min., DCP, F/d, ab 12 Jahren
Regie: Christophe Honoré
Darst.: Ludivine Sagnier, Louis Garrel, Clotilde Hesme, Chiara Mastroianni, Grégoire Leprince-Ringuet, Brigitte Roüan, Alice Butaud, Jean-Marie Winling, Yannick Renier u.a.

Julie und Ismaël, ein junges Pariser Paar, haben den ersten Rausch der Verliebtheit hinter sich. Eine Ménage-à-trois mit Ismaëls Arbeitskollegin Alice soll frischen Wind in ihre Beziehung bringen. Bald ist klar, dass diese Konstellation mehr Probleme schafft als löst. Als Alice während eines gemeinsamen Besuchs in einem Musikclub mit einem anderen Mann flirtet, scheint sich die Lage zu entspannen, und Julie und Ismaël kommen sich wieder näher. Doch dann schlägt das Schicksal erbarmungslos zu: Julie stirbt an einem Herzstillstand. In endlosen Spaziergängen durch die Stadt versucht der verzweifelte Ismaël, seine Trauer in den Griff zu bekommen. Aber alle Versuche, ihn auf andere Gedanken zu bringen – vor allem jene von Julies Schwester Jeanne – sind zum Scheitern verurteilt. Die Erinnerungen an Julie halten ihn gefangen, doch dann bahnt sich von unerwarteter Seite eine neue Liebe an … Das Kinok-Openair bietet die seltene Gelegenheit, Christophe Honorés («Chambre 212») vierten Spielfilm «Les Chansons d’amour» auf der grossen Leinwand zu sehen; anlässlich seines Schweizer Starts 2007 wurde er nur in der Romandie gezeigt. Hans Messias schreibt im Filmdienst, «Les Chansons d’amour» sei eine detailreiche Reminiszenz an die Nouvelle Vague, was sich in feinen Anspielungen, Namen, Stimmungen und Atmosphären äussere. Wie alle Filme Honorés erzähle auch dieser von einer Familienkrise, sei aber vor allem eine Hommage an Jacques Demys ‹Les Parapluies de Cherbourg›. Wie der Titel bereits verrät, ist «Les Chansons d’amour» auch ein Musical mit 13 faszinierenden Chansons von Alex Beaupain, die von den Schauspieler:innen selbst gesungen werden. Beaupain, der in der Szene im Musikclub einen kurzen Cameoauftritt hat, wurde dafür mit einem César sowie dem Étoile d’Or, dem Preis der französischen Filmkritik, ausgezeichnet. Neben Ludivine Sagnier, Louis Garrel und Chiara Mastroianni ist Paris mit seiner einzigartigen Atmosphäre die heimliche Protagonistin des Films. Jean-Baptiste Morain lobt in Les Inrockuptibles: «Ein bezauberndes Musikdrama, ein heiterer und ernster Film über die Liebe und ihre Abwesenheit. Grossartig.»