
Mrs. Harris Goes to Paris
Regie: Anthony Fabian
Darst.: Lesley Manville, Isabelle Huppert, Lambert Wilson, Alba Baptista, Lucas Bravo, Ellen Thomas, Rose Williams, Jason Isaacs, Anna Chancellor, Philippe Bertin u.a.
London, 1957: Die verwitwete Ada Harris lebt in bescheidenen Verhältnissen und hält sich als Putzfrau über Wasser. Eines Tages erblickt sie bei der reichen Lady Dant eine exklusive Haut-Couture-Robe von Christian Dior und ist hingerissen von der glitzernden Pracht. Ein solches Kleid muss sie auch haben – koste es, was es wolle! Dank glücklicher Fügungen wie der unerwarteten Rentennachzahlung für Kriegswitwen gelingt es ihr, nach Paris zu reisen – doch der Zugang zum Haus Dior ist nicht so einfach, wie Ada sich das vorgestellt hat. Madame Colbert, die resolute Directrice, will sie zunächst nicht als Kundin des Luxushauses akzeptieren, doch mithilfe des zuvorkommenden Marquis de Chassagne erhält Ada doch noch Zutritt zur Modeschau der neuesten Dior-Kollektion. Mit ihrer erfrischenden Menschlichkeit knüpft sie neue Freundschaften, und so erfährt sie vom jungen Buchhalter André, dass der schöne Schein trügt und das Modehaus in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Die märchenhafte Geschichte der Putzfrau Ada Harris, die zielstrebig ihren Traum verfolgt, wurde schon zweimal fürs Fernsehen verfilmt. Nun hat Regisseur Anthony Fabian («Skin») mit «Mrs. Harris Goes to Paris» die erste Kinoadaption des 1958 erschienenen, gleichnamigen Erfolgsromans von Paul Gallico geschaffen. Der Film besticht durch seine liebevolle Figuren- und Milieuschilderung, und die für «Phantom Thread» oscarnominierte Lesley Manville in der Titelrolle ist schlicht hinreissend. Ihr zur Seite steht ein grossartiges Star-Ensemble, allen voran Isabelle Huppert, Lambert Wilson und Jason Isaacs. Der Film erhielt eine Oscarnominierung für die von der Kostümbildnerin und mehrfachen Oscarpreisträgerin Jenny Beavan in Zusammenarbeit mit dem Dior-Archiv in Paris detailgetreu rekonstruierten Dior-Modelle, die nicht nur Mode-Enthusiast:innen begeistern dürften. Andreas Köhnemann schreibt im Filmdienst: «Der Film ist warmherzig, aber nicht naiv. Er bewegt sich in den klassischen Bahnen des Erzählkinos mit einer vertrauten Heldinnenreise und ist dabei doch nie langweilig und reizlos, sondern voller Charme und Empathie.»