
Something You Said Last Night
Regie: Luis De Filippis
Darst.: Carmen Madonia, Ramona Milano, Paige Evans, Joe Parro, Xxavier Woon-A-Tai, Augustus Oicle, Augustus Oicle, Jennifer Balen, Drew Catherine, Nate Colitto u.a.
Die Mittzwanzigerin Ren fährt etwas widerwillig mit ihren Eltern Mona und Guido und ihrer jüngeren Schwester Siena in die Ferien. Ren ist eine Transfrau und ihre Eltern haben damit keine Probleme. Allerdings ahnen sie nicht, wieso Ren die Ferien mit ihnen in diesem etwas biederen Strandresort verbringt: Sie hat kürzlich ihren Job verloren, steckt in finanziellen Schwierigkeiten und kann ihre Miete nicht mehr bezahlen. Die Aussicht, nach den Ferien möglicherweise wieder bei den Eltern wohnen zu müssen, sorgt für latente Spannungen. Verstärkt werden sie noch dadurch, dass Siena eine Rebellin ist. Doch trotz solch kleiner Trübungen der Ferienstimmung herrscht in dieser italo-kanadischen Familie eine von Respekt, Toleranz und liebevollem Spott geprägte Atmosphäre. Hervorgegangen aus dem Kurzfilm «For Nonna Anna», der 2018 auf dem Sundance Film Festival den Spezialpreis der Jury gewann, hat Luis De Filippis, der selbst trans ist, mit diesem ersten Langspielfilm ein subtiles Familienporträt geschaffen, das sich so unspektakulär wie überreich an liebevollen Details präsentiert. An den Festivals von Toronto, San Sebastián und Zürich war «Something You Said Last Night» 2022 einer der meistbeachteten Erstlingsfilme. Über seine Motivation sagt De Filippis: «Ich wollte eigentlich nur eine Geschichte über eine Frau erzählen, die mit ihrer Familie in den Urlaub fährt und zufällig trans ist, aber das steht nicht im Mittelpunkt. Vielmehr ist es die Familie und die sich ständig verändernde Dynamik, die mich interessiert haben. Denn Familie, das sind die Menschen, die dich am besten kennen, die wissen, wie man dich liebt, aber auch, welche Knöpfe man bei dir drücken muss.» Amber Wilkinson schreibt auf eyeforfilm.co.uk: «Obwohl Ren eine Transgender-Frau ist, ist sie von ihrer Geschlechtsidentität eher geprägt als von ihr getrieben. Diese Qualität des Films stellt eine erfrischende Abwechslung dar und zeichnet Regisseur Luis De Filippis aus, der sich hier von eigenen Erfahrungen inspirieren liess. Mit diesem Spielfilmdebüt hat er sich als starke neue Stimme in der Welt des Independent Cinema etabliert.»