Adieu les cons

FR 2020, 87 Min., DCP, F/d, ab 8 Jahren
Regie: Albert Dupontel
Darst.: Virginie Efira, Albert Dupontel, Nicolas Marié, Jackie Berroyer, Philippe Uchan, Bastien Ughetto, Marilou Aussilloux, Michel Vuillermoz, Laurent Stocker u.a.

Die 43-jährige Coiffeuse Suze Trappet erfährt von ihrem Arzt, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Die jahrelange Inhalation von Haarspray hat bei ihr zu irreparablen Lungenschäden geführt. Mit dem nahen Ende konfrontiert, beschliesst Suze, nach ihrem Kind zu suchen, dass sie als 15-Jährige auf Druck ihrer Eltern zur Adoption freigeben musste. Just in dem Moment, als sie im zuständigen Amt nach Hinweisen auf den Verbleib ihres Kindes sucht, will sich der IT-Spezialist JB in einem Nebenbüro das Leben nehmen. Als der Selbstmord spektakulär misslingt, wittert Suze ihre Chance. Sie kidnappt den IT-Nerd aus den Trümmern seines Büros und erpresst ihn, ihr zu helfen. Auf ihrer turbulenten Suche schliesst sich ihnen ein blinder Archivar an. Von der Polizei gejagt, schlägt das Trio verwegene Haken, um Suzes letzten Wunsch zu erfüllen. Der vom Publikum gefeierte und mit Preisen überhäufte «Adieu les cons» ist fröhliches Drama, tragische Burleske, absurdes Märchen und überdrehte «Bonny and Clyde»-Geschichte. Ein Film, der vor Ideen sprüht und sich zwischen «schwarzer Verzweiflung und bonbonrosa Zärtlichkeit» bewegt, wie eine Kritikerin treffend bemerkte. Regisseur Albert Dupontel erzählt warmherzig, poetisch und mit visueller Meisterschaft von einer kleinen Wahlfamilie, die für Solidarität und Wärme kämpft. Birgit Roschy schreibt in epd Film: «Die Freuden der Vogelfreiheit kann im französischen Kino derzeit keiner so einfallsreich demonstrieren wie Albert Dupontel, dessen Film 2021 sieben Césars einsammelte. Als Regisseur, Drehbuchautor und männlicher Hauptdarsteller bewegt er sich im Biotop jener französisch-belgischen Autorenfilmer, die mit ihren Offbeat-Komödien Chaplin, Tati und Kaurismäki beerben. (…) Dupontel erweist sich in seiner achten Regiearbeit als Fan der Monty Pythons. Das Vorbild für JB, den schüchternen Büroknecht und unfreiwilligen Rebellen gegen ‹die Ordner der Welt› (so Dupontel in einem Interview), ist der Held der dystopischen Komödie ‹Brazil›, was durch einen Cameoauftritt von Freund Terry Gilliam als Internetwaffenhändler unterstrichen wird. (…) Dupontels burleske Tragödie ist ein geradezu verzweifeltes Plädoyer für Poesie, Liebe und menschliche Zugehörigkeit als Rettung vor den Maschinen.»