Come un gatto in tangenziale – Ritorno a Coccia di Morto

IT 2021, 110 Min., DCP, I/d, ab 16 Jahren
Regie: Riccardo Milani
Darst.: Paola Cortellesi, Antonio Albanese, Luca Argentero, Mariano Rigillo, Sonia Bergamasco, Alice Maselli, Simone de Bianchi, Sarah Felberbaum, Claudio Amendola u.a.

Drei Jahre sind vergangen seit der denkwürdigen Begegnung von Monica und Giovanni, der Arbeiterin aus der multiethnischen Peripherie Roms und dem EU-Abgeordneten für städtische Integration aus der vornehmen Innenstadt. Seither haben sie sich aus den Augen verloren, auch ihre beiden Kinder, damals verliebte Teenager und der Grund ihres Zusammentreffens, gehen eigene Wege. Nun ist Monica verhaftet worden, weil ihre kleptomanischen Zwillingsschwestern Diebesgut bei ihr versteckten, und Giovanni ist die einzige Person, die sie aus dieser misslichen Lage befreien kann. Es gelingt ihm auch, Monicas Strafe in gemeinnützige Arbeit in einer sozial engagierten Vorstadtgemeinde umzuwandeln. Doch das gibt neuen Sprengstoff: Durch Ironie des Schicksals liegt Monicas neues Wirkungsfeld genau neben dem schicken Kulturzentrum, das Giovanni in Kürze eröffnen will. So amüsant und turbulent wie der erste Teil wurde auch «Come un gatto in tangenziale – Ritorno a Coccia di Morto» zum Kassenknüller in Italien. Der Römer Riccardo Milani machte sich einen Namen als Regisseur von erfolgreichen Komödien, seine Ehefrau Paola Cortellesi brilliert auch im Folgefilm in der Hauptrolle als schrille Monica mit losem Mundwerk. Für Milani sind Monica und Giovanni Sinnbilder für das gespaltene Italien: «Es ist ein grosses Potenzial an Austausch und Gemeinschaftssinn vorhanden, aber die Italiener:innen müssen wieder lernen, einander überhaupt zuzuhören». Paola Casella schreibt auf mymovies.it: «In der Fortsetzung von ‹Come un gatto in tangenziale› trifft Milani eine mutige Entscheidung: Er begnügt sich nicht damit, das Schema des Vorgängerfilms zu wiederholen, sondern vertieft die Geschichte und die Charaktere und bereichert die Handlung mit interessanten Nebenfiguren; gelegentlich erlaubt er sich auch einen kritischen Seitenhieb. Das zentrale Thema ist die Kluft zwischen einer linken Elite, die zwar grosse Reden schwingt, aber die Bevölkerung der heruntergekommenen städtischen Randgebiete, an die sie sich wendet, nicht wirklich kennt.»