A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe

DE/FR 2022, 105 Min., DCP, D, ab 16 Jahren
Regie: Nicolette Krebitz
Darst.: Sophie Rois, Milan Herms, Udo Kier, Nicolas Bridet, Lilith Stangenberg, Adrien Lamande, Oskar Melzer, Laura Tonke, Peter Jordan, Bernhard Schütz u.a.

Sie dachte, das würde ihr nie wieder passieren. Er wusste nicht einmal, dass es so etwas gibt. Anna ist 60, wohnt allein in Westberlin, ihre Tage als grosse Theaterschauspielerin sind lange vorbei. Adrian ist gerade mal 17, kommt aus schwierigen Verhältnissen und hat Anna auf offener Strasse die Handtasche gestohlen. Im normalen Leben würden der Dieb und die Dame wohl kein zweites Mal zusammentreffen, doch in diesem hinreissenden Film hat das Schicksal andere Pläne. So lässt sich Anna, die ausser ihrem Vermieter, grössten Fan und treuen Freund Michel so gut wie keine sozialen Kontakte mehr hat, überreden, einem jungen Mann mit Sprachstörung Stimmunterricht zu geben. Wie es der Zufall will, ist ihr neuer Schüler niemand anderes als Adrian – und bald schon sprühen die Gefühle Funken. Die Unterrichtsstunden führen zu Spaziergängen, Abenteuern im KaDeWe und schliesslich zu einer Eskapade an die Côte d’Azur … Leichtfüssig, humorvoll und so unwiderstehlich verspielt wie ihre Protagonist:innen erzählt Regisseurin Nicolette Krebitz von einer unmöglichen Liebe, die dem Diktat der Gesellschaft trotzt und dem des Herzen folgt. Vor allem aber ist «A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe» ein leidenschaftlicher lettre d’amour an die umwerfende Sophie Rois, die in ihrer unverwechselbaren Art ihrer Anna eine feine Mischung aus Selbstermächtigung, schräger Kratzigkeit und zärtlicher Sehnsucht verleiht. Joachim Kurz schreibt auf kino-zeit.de: «Temporeich, poetisch-versponnen und fantasievoll, mit wilden Volten, verrückten Wendungen und surrealen Episoden wie eine Mischung aus ‹À bout de souffle›, altmodischer Gaunerkomödie, frischer Amour fou und existenzialistischer Sommerkomödie ist ‹A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe› insbesondere für das deutsche Kino ein Wagnis, weil der Film sich gängigen Formeln verweigert, immer wieder vor Lust am wilden Fabulieren und Energie beinahe ins Schlingern gerät und dann doch wieder die Kurve kriegt – ein wohlkalkulierter Beinaheunfall, bei dem man einfach nicht mehr wegschauen will.»