Swan Song

US 2021, 105 Min., DCP, E/d-f, ab 10 Jahren
Regie: Todd Stephens
Darst.: Udo Kier, Jennifer Coolidge, Linda Evans, Michael Urie, Roshon Thomas, Ira Hawkins, Annie Kitral, Tom Bloom, Eric Eisenbrey, Dave Sorboro u.a.

Coiffeur Pat Pitsenbarger war einst in Sandusky, seiner kleinen Heimatstadt im Bundesstaat Ohio, der Angesagteste seines Gewerbes und auch als Drag-Performer in den einschlägigen Lokalen eine Grösse. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Aktuell dämmert der Achtzigjährige in einem Pflegeheim fern von Sandusky vor sich hin. Doch da reisst ihn der Besuch des Anwalts von Rita Parker Sloan, einer schwerreichen ehemaligen Kundin, aus seinem Dämmerzustand: Rita ist kürzlich verstorben und vermacht Pat 25’000 Dollar – allerdings unter der Bedingung, dass er sie für ihre Beerdigung nach allen Regeln der Kunst stylt und frisiert. Und obwohl Pat anfänglich nicht begeistert ist von diesem Auftrag – Rita hatte es sich mit ihm verscherzt, als sie vor Jahren nicht zum Begräbnis von Pats verstorbenem Lebenspartner erschien –, macht er sich schliesslich doch auf zu einer wahnwitzigen Reise in seine Vergangenheit. Während Schauspiellegende Udo Kier hier zu Höchstform aufläuft, ist «Swan Song» auch auf weiblicher Seite mit zwei Stars besetzt, die ihm ebenbürtig sind: Jennifer Coolidge als Pats Rivalin Dee Dee Dale wurde unter anderem mit der «American Pie»-Filmreihe bekannt und Linda Evans als Rita Parker Sloan war das Herz der TV-Serie «Denver Clan». Ebenso wie der 1944 geborene Paradiesvogel Kier gehören auch Coolidge und Evans zu denen, die in ihrer langen Schauspielkarriere stets den Spagat zwischen Trash, Arthouse und Hollywood gesucht und perfekt gemeistert haben. Ryan Lattanzio schreibt auf Indiewire.com: «Sie haben nicht gelebt, bis Sie Udo Kier als Drag Queen gesehen haben, ausgestattet mit den unmöglichsten Fummeln und dazu die Allzeit-Hymne ‹Dancing on My Own› intonierend. Der deutsche Schauspieler, der vom Grafen Dracula über Jack the Ripper, Dr. Jekyll bis hin zu Adolf Hitler alle Bösewichte gespielt hat und für Lars von Trier eine Art Muse war, bekommt hier endlich sein ultimatives Vehikel als Hauptdarsteller. In dieser dunklen Komödie, die zwischen zuckendem Lachen und echtem Schmerz hin und her schwankt, hat er als fabelhaft schnoddriger, scharfer, längst pensionierter Coiffeur Pat Pitsenbarger endlich die Rolle seines Lebens gefunden.»