
Welcome to the Rileys
Regie: Jake Scott
Darst.: Kristen Stewart, James Gandolfini, Melissa Leo, David Jensen, Joe Chrest, Ally Sheedy, Tiffany Coty, Eisa Davis, Lance E. Nichols, Peggy Walton Walker u.a.
Seit ihre Tochter vor acht Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam, haben sich Doug und Lois Riley schleichend auseinandergelebt. Den schrecklichen Verlust haben beide noch nicht verkraftet. Darüber reden können sie aber auch nach 30-jähriger Ehe nicht und gehen auf unterschiedliche Weise mit ihm um. Während Lois schon seit Langem das Haus nicht mal mehr für den Gang zum Briefkasten verlässt und ihr Leben weitgehend aufgegeben zu haben scheint, sucht Doug Halt in einer heimlichen Affäre mit der Kellnerin Vivian. Als diese eines Tages völlig unerwartet stirbt, droht auch Doug den Boden unter den Füssen zu verlieren. Auf einer Geschäftsreise nach New Orleans lernt er in einem Stripclub die minderjährige Prostituierte Mallory kennen, die in Doug zunächst den typischen Freier vermutet. Doch Doug hat keinerlei sexuelles Interesse an ihr. Vielmehr erinnert sie ihn schmerzlich an seine verlorene Tochter und weckt seine Beschützerinstinkte. Spontan beschliesst er, eine Auszeit zu nehmen, bei der jungen Ausreisserin in New Orleans zu bleiben und sich um sie zu kümmern. Eine Entscheidung, die Lois aus ihrer Erstarrung reisst und das Leben aller Beteiligten zur Erschütterung bringt. Von einem grossartigen Ensemble getragen entwickelt sich «Welcome to the Rileys» zu einem wunderbar verhalten erzählten, leisen Familiendrama, das immer wieder überrascht. Nino Klingler schreibt auf critic.de: «Schon in den ersten Minuten wird deutlich, dass die herausragenden Darsteller das grösste Kapital von Scotts Drama darstellen. James Gandolfini schafft es, in jede schwerfällige Körperdrehung, in jedes Schnaufen und Ächzen den ganzen Kraftakt zu legen, den der Lebenswille gegen die feindliche Welt aufbietet. (…) Kristen Stewart ist der Spass daran anzumerken, ihr ‹Twilight›-Keuschheitsgelübde brechen zu können; sie flucht, säuft und kifft mit unverhohlener Hingabe. Sie darf laut sein in einem Film, der fast gänzlich auf effekthascherische Gesten verzichtet.» Herausgekommen ist ein traurig-schönes Melodram über die Narben des Lebens und die Kraft der Liebe.