
Ninjababy
Regie: Yngvild Sve Flikke
Darst.: Kristine Kujath Thorp, Arthur Berning, Nader Khademi, Tora Christine Dietrichson, Silya Nymoen, Herman Tømmeraas, Evelyn Rasmussen Osazuwa, Trine Wiggen u.a.
Rakel ist 23 und kann sich für ihre Zukunft so einiges vorstellen: Bierverkosterin oder Astronautin, Försterin oder professionelle Weltenbummlerin – oder vielleicht doch Comiczeichnerin. Ihre Pläne werden in Frage gestellt, als sie erfährt, dass sie schwanger ist. Doch sie lebt in Norwegen, wo die Selbstbestimmung von Frauen grossgeschrieben wird und man legal abtreiben kann. Denkt sie – und erlebt den nächsten, ganz grossen Schock: Sie ist bereits im siebten Monat und hat damit den Zeitpunkt für einen Schwangerschaftsabbruch längst verpasst. Dabei weiss sie nicht einmal, wer der Vater des kleinen Wesens sein könnte, das da so hinterlistig und unbemerkt in ihrem Bauch herangewachsen ist, hatte sie doch im Lauf des vergangenen Jahres Sex mit verschiedenen Männern gehabt. Lebhaft erinnert sie sich an einen, der sehr nett war und so gut nach Butter roch, und dann gab es da einen anderen, den sie nur noch als «Pimmel-Jesus» im Gedächtnis behalten hat. Doch damit nicht genug. Das ungeborene Baby wird immer unverschämter, beginnt sich in Rakels ohnehin chaotischem Leben immer stärker bemerkbar zu machen – unter anderem in Form eines Comic-Fötus. «Love Is Sticky» lautet der Untertitel dieses verspielt-frechen Zweitlings der jungen norwegischen Regisseurin Yngvild Sve Flikke, der am letztjährigen Zurich Film Festival zu den umjubelten Hits im internationalen Wettbewerb gehörte. Sarah Stutte schreibt auf kino-zeit.de: «Basierend auf Inga Sætres Graphic Novel ‹Fallteknikk› ist Yngvild Sve Flikkes originelle Komödie mit Sætres rüden und witzigen Animationen durchsetzt. Der bissige Humor des Films und der offene Ton lassen die Figuren sehr authentisch erscheinen. Dadurch kann man die Zerrissenheit der Hauptfigur, die eine wahrlich emotionale Achterbahnfahrt durchlebt, in jeder Minute des Films perfekt nachvollziehen. Die Regisseurin beweist Mut, indem sie die Geschichte über den Traum vom Kinderkriegen konsequent gegen den Strich bürstet und so am überstilisierten Mutterbild kratzt. Und mag auch manches an der Story irritierend skurril klingen, so bietet ‹Ninjababy› in erfrischender Weise vor allem eines: einen ehrlichen Blick auf das Leben einer jungen Frau, die noch auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt ist.»