The Hunger

UK 1983, 97 Min., DCP, E/d, ab 18 Jahren
Regie: Tony Scott
Darst.: Catherine Deneuve, David Bowie, Susan Sarandon, Cliff De Young, Beth Ehlers, Dan Hedaya, Rufus Collins, Suzanne Bertish, James Aubrey, Willem Dafoe u.a.

Die ebenso schöne wie kultivierte Miriam Blaylock ist die möglicherweise letzte Überlebende eines uralten ägyptischen Vampirgeschlechts. Dieser Tage lebt sie mit ihrem eleganten Liebhaber John, den sie im 18. Jahrhundert kennengelernt hat, in einem noblen Stadthaus in New York, wo sie sich die Zeit mit Kammermusik vertreiben und bei nächtlichen Ausflügen in Dark-Wave-Clubs ihre Begierde nach Blut stillen. Anders als Miriam, die mit ewiger Jugend gesegnet ist, beginnt John eines Tages rapide zu altern. Ein Los, das im Laufe der Jahrtausende schon etliche von Miriams Geliebten ereilt hat, wenn sie das Interesse an ihnen verlor. Verzweifelt sucht John noch Hilfe bei Dr. Sarah Roberts, einer Gerontologin, die über Alterungsprozesse forscht. Doch ohne Erfolg. Innerhalb weniger Stunden verkommt er zu einem hochbetagten Greis und landet bei seinen Vorgängern, die in Särgen auf dem Dachboden zwischen weissen Tauben dahinvegetieren – durch Miriams Blut dennoch zu ewigem Leben verdammt. Miriam dagegen hat inzwischen Gefallen an der jungen Wissenschaftlerin gefunden, die bald in ihren Bann gerät … Catherine Deneuve als unterkühlte Unsterbliche und David Bowie als ihr dem Zerfall geweihter unglückseliger Geliebter – in kunstvoll stilisierten Bildern und unverkennbarer Achtzigerjahre-Ästhetik gelang Regisseur Tony Scott mit seinem Erstling ein postmoderner, düster-melancholischer Horrorfilm über den Segen des ewigen Lebens als Fluch der ewigen Einsamkeit, der Jim Jarmuschs Vampirballade «Only Lovers Left Alive» in vielerlei Hinsicht Pate gestanden hat. Auch wenn «The Hunger» seinerzeit kein grosser Erfolg beschieden war, ist er inzwischen längst zum Kultklassiker avanciert. Nicht nur wegen der legendären lesbischen Liebeszene, die Susan Sarandon mit den Worten kommentierte: «You don’t have to get drunk to kiss Catherine Deneuve.» Nicholas Bell schreibt auf Ionecinema: «Ja, Roger Ebert mag all die wogenden Vorhänge nicht gemocht haben, aber die ätherische Kinematografie von Stephen Goldblatt ist hypnotisch. (…) Sinnlich, elegant und unbestreitbar cool zählt ‹The Hunger› zu den besten künstlerischen Vampir-Darstellungen, die je gedreht wurden.»