
Luchs (Kinderfilm)
Regie: Laurent Geslin
Mitw.: Raphaël Tschudi (Erzähler)
Der eurasische Luchs ist zum grössten Teil nachtaktiv und ein sehr scheues Wildtier. So gibt es zwar viele Filme über Löwen, Geparde, Jaguare und andere Grosskatzen, aber keinen über den Luchs in seinem natürlichen Umfeld. Der international renommierte Westschweizer Tierfotograf Laurent Geslin hat über einen Zeitraum von neun Jahren die Luchse im Schweizer Jura beobachtet, wo das Raubtier vor 50 Jahren wieder angesiedelt wurde. «Teilweise bekam ich den Luchs mehr als acht Monate lang nicht zu Gesicht, obwohl ich täglich auf der Suche nach ihm war. Aber mit den Jahren verstand ich nach und nach das Verhalten dieser Individuen und konnte mit dem Filmen beginnen», erzählt Laurent Geslin. Dank seiner Geduld und Ausdauer sind ihm aussergewöhnliche Aufnahmen gelungen, die einen seltenen Einblick in das Leben der Luchse in freier Wildbahn geben. Ohne die Wildkatzen zu vermenschlichen, erzählt der Filmemacher die Geschichte einer Luchsfamilie im Rhythmus der Jahreszeiten. «Alle Szenen, von den rührendsten bis zu den dramatischsten, habe ich miterlebt, allerdings in einer anderen Chronologie. Ich wollte meine jahrelangen Erfahrungen und Anekdoten gruppieren, um das Leben eines einzigen Luchses zu erzählen», erklärt Geslin sein Vorgehen. Entstanden ist ein faszinierender Naturfilm für die ganze Familie, der damit beginnt, wie sich für kurze Zeit ein Luchspaar findet. Die Tiere sind Einzelgänger; Männchen und Weibchen treffen sich gegen Ende des Winters nur so lange, um den Erhalt der Art sicherzustellen. Im Kinosaal ist man hautnah am Geschehen dabei; man fiebert mit, wenn die Jungen geboren werden, wenn sie lernen zu jagen und sich ein Territorium erobern müssen. Mit «Luchs» entdeckt das Publikum eine Welt, die nahe und dennoch unbekannt ist. Und in der man zudem Gämsen, Wanderfalken, Füchse und Hermeline zu sehen bekommt. Tom von Arx schreibt auf outnow.ch von einer «Augenweide von einem Film»: «Geslin lässt die wunderbaren Bilder für sich sprechen, die uns ganz nahe an ein Wildtier führen, das im Schatten des laut debattierten Wolfs steht – wohl zu seinem Glück.»