The Human Shelter

DK 2018, 57 Min., DCP, O/e, ab 12 Jahren
Regie: Boris Benjamin Bertram
Mitw.: Per Henrik Eira, Sean Anderson, Suhad Ahmed Dawud, Jay Bevington, Joshua Ehrlich, Godfrey Kato, Yoko Nomoto, Andri Snær Magnason, Elín Freyja Andadóttir u.a.

Wie konstruieren wir heute Häuser an Orten, die mit den Herausforderungen des Klimawandels, der Globalisierung und Migration konfrontiert sind? Wie schaffen Menschen einen Zufluchtsort, an dem sie sich wohlfühlen? Und wie wird aus einer Unterkunft ein Zuhause? In sieben Kapiteln erforscht der dänische Regisseur Boris Benjamin Bertram auf vier Kontinenten die unterschiedlichsten Konzepte und Ideen, wie sich Menschen – oft unter widrigsten Umständen – ein Zuhause schaffen. Die Reise beginnt am verschneiten Polarkreis in Norwegen, wo ein samischer Rentierzüchter zusammen mit seiner Herde mit den Jahreszeiten zieht und vier verschiedene Orte sein Zuhause nennt. In Kampala in Uganda hat sich ein naturverbundener Lebenskünstler einen Traum erfüllt und sein eigenes Baumhaus gebaut. In Tokio lebt eine junge Fotografin, die ihre Einsamkeit vergisst, wenn sie ihre winzige Einzimmerwohnung zum Fotolabor umfunktioniert und in ihre Arbeit eintaucht. Ein eigener Kosmos ist das schwimmende Slumviertel in Lagos, hier bildet die traditionelle Verbundenheit mit den Verwandten die Stütze im Alltag. Die Bewohnerinnen und Bewohner des UNHCR-Flüchtlingslagers im irakischen Arbat haben ihr Zuhause verloren. Ein Mädchen im Lager liest einen selbst verfassten Text vor: «Zuhause ist der Ort, wo ich lebe». In der Mars-Testsiedlung der NASA auf einem erloschenen Vulkan in Hawaii begeben sich sechs junge Forscherinnen und Forscher in eine freiwillig gewählte Isolation auf Zeit. «The Human Shelter» ist eine kurzweilige, anthropologische Reise rund um die Welt in beeindruckenden Bildern, ein Film, der viele Denkanstösse gibt. Unterstützt wurde das Filmprojekt vom schwedischen Einrichtungskonzern Ikea. «Schutz vor den Elementen ist die erste Vorstellung, die wir mit der Idee von Zuhause verbinden. Ein Ort, an dem wir uns sicher fühlen können», sagt der Regisseur. «Bei den Dreharbeiten zu diesem Film bin ich Menschen begegnet, die von so gut wie nichts leben, aber es sich nicht nehmen lassen, ihren Alltag in einer sich ständig verändernden Welt mit ihrer eigenen Poesie und Würde zu gestalten. Das ist sehr inspirierend.»

 

Am 22. März führt Fabienne Hoelzel, Architektin und Professorin für Städtebau, in den Film ein. In Zusammenarbeit mit dem Architektur Forum Ostschweiz.