Making a Mountain

DK 2020, 51 Min., DCP, O/e, ab 16 Jahren
Regie: Rikke Selin Fokdal, Kaspar Astrup Schröder

Bjarke Ingels ist ein dänischer Architekt, der mit seinen einfallsreichen Projekten schon früh internationales Aufsehen erregte und mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde, u.a. 2004 mit dem Goldenen Löwen an der Architekturbiennale in Venedig. Seine Entwürfe sind so originell wie waghalsig: ein Parkhaus mit Wohnungen, eine schwimmende Studentenunterkunft, eine Skateboard-Wall als Hochwasserschutz, ein Hochhaus, das Kopf steht. 2011 gewann Ingels’ Architekturbüro BIG den Architekturwettbewerb für ein grosses Müllheizkraftwerk mitten in Kopenhagen: CopenHill. Ingels verknüpft das Gebäude für Abfallbewirtschaftung mit städtischem Erholungsraum, indem er eine Skipiste auf das Dach setzt. Während drinnen Abfall verbrannt wird, soll das wie ein Berg geformte Dach ein attraktives Freizeitangebot bereithalten und zur Touristenattraktion werden: Oben kann man nicht nur skifahren, sondern auch wandern, joggen, Mountainbike fahren und die Skyline von Kopenhagen bewundern. Die Fassade soll zudem die grösste Kletterhalle der Welt beherbergen und Lebensraum für Füchse, Mäuse, Vögel und Insekten bieten. Zu Beginn des zukunftsweisenden Projekts stand für Ingels die Überlegung: Wie gestalten wir Fabrikgebäude, wenn die Technologien so sauber sind, dass wir sie mitten in die Städte bauen und sie so zu deren Wahrzeichen werden können? Architektur soll nicht nur umwelttechnisch und ökonomisch, sondern auch sozial nachhaltig sein. Die Fragen und Probleme, die das komplexe Gebäude während seiner neunjährigen Bauzeit aufwirft, sind vielfältig: Wie kombiniert man ein Müllheizkraftwerk mit einer Skipiste? Welcher Belag eignet sich zum ganzjährigen Skifahren? Wie weit ist die Bauherrschaft bereit zu gehen? Inwiefern kann sich der Architekt durchsetzen? Kaspar Astrup Schröder, der bereits den Dokumentarfilm «Big Time» über den Architekten realisierte, begleitet mit Regiekollegin Rikke Selin Fokdal den Prozess vom Wettbewerb über die Umsetzung bis zum Betrieb des Prestigebaus und zeigt, wie aufregend es ist, ungenutzte Elemente eines Gebäudes als öffentliche Räume neu zu erfinden.

 

Am 22. Februar führt der Ingenieur Daniel Meyer, Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure, in den Film ein. In Zusammenarbeit mit dem Architektur Forum Ostschweiz.