Un triomphe

FR 2020, 105 Min., DCP, F/d, ab 8 Jahren
Regie: Emmanuel Courcol
Darst.: Kad Merad, David Ayala, Saïd Benchnafa, Lamine Cissokho, Sofian Khammes, Pierre Lottin, Wabinlé Nabié, Marina Hands, Aleksandr Medvedev, Laurent Stocker u.a.

Étienne ist ein erfolgloser Schauspieler, der seit mehr als drei Jahren kein Bühnenengagement mehr hatte. Um sich über die Runden zu bringen, bietet er Workshops in Firmen an und übernimmt eine Stelle als Theaterleiter in einem Gefängnis. Seine Schauspieltruppe ist ein bunt zusammengewürfeltes, unmotiviertes Grüppchen, das beim früheren Theaterleiter mehr oder weniger lustlos Fabeln von La Fontaine rezitieren musste. Als Étienne feststellt, dass seine Häftlinge Talent haben, ist sein Ehrgeiz geweckt: Er will mit ihnen «En attendant Godot» von Samuel Beckett einstudieren, denn das Stück über die Absurdität des Wartens spiegelt die Realität im Gefängnis perfekt wider: Wenn die Gefangenen etwas kennen, dann ist es Warten. Als weitere Herausforderung will er das Stück in einem echten Theater aufführen. Es gelingt ihm, einen früheren Schauspielkollegen zu überzeugen, ihm sein Theater für eine Aufführung zur Verfügung zu stellen … Emmanuel Courcol gelingt ein so witziger wie ergreifender Gefängnisfilm, nicht zuletzt dank des energiegeladenen Spiels seines charismatischen Hauptdarstellers Kad Merad, bekannt aus «Bienvenue chez les Ch’tis», und seiner Schauspielkollegen. Die Proben und Aufführungen verlaufen nicht ohne Überraschungen und Rückschläge: Immer wieder kommt es zu Konflikten innerhalb der Truppe, das Textlernen entpuppt sich als enervierender Kampf, der entwürdigende Alltag im Gefängnis und die Demütigungen der Wärter werden nicht ausgespart. «Un triomphe» beruht auf einer wahren Geschichte, die sich 1980 in Schweden abspielte, produziert haben ihn keine Geringere als Regisseur Robert Guédiguian und Schauspieler Dany Boon. Gedreht wurde er in nur acht Tagen im Gefängnis Meaux-Chauconin – inmitten von 900 Häftlingen, die nicht zögerten, ihre Meinung zu den Dreharbeiten kundzutun und Kad Merad anzufeuern. Entstanden ist nicht nur eine gelungene Sozialkomödie, die dank des präzisen Drehbuchs und des ausgezeichneten Ensembles sentimentale Fallstricke vermeidet, sondern auch ein leidenschaftliches Plädoyer für den Schauspielberuf und die Kraft des Theaters. Le Figaro meint: «Ein intelligenter, warmherziger und wunderbar gespielter Film – grosses Kino.»