Rois et reine

Regie: Arnaud Desplechin, F 2004, 150 min, F/d.
Darst.: Emmanuelle Devos, Mathieu Amalric, Catherine Deneuve, Maurice Garrel u.a.
Zwei Menschen, die für sechs Jahre ein Liebespaar waren, gehen längst getrennte Wege. Nora, die Mutter eines zehnjährigen Jungen, steht kurz davor, einen reichen Mann zu heiraten und damit für immer ein sorgenfreies Leben führen zu können. Doch als ihr Vater an Krebs stirbt, wirft seine Abschiedsbeichte ihre Pläne gehörig durcheinander. Gleichzeitig wird Noras Ex-Freund Ismael gegen seinen Willen in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Indem Regisseur Arnaud Desplechin gegensätzliche Emotionen unvermittelt aufeinander prallen lässt, die kleinen und grossen Lebenslügen und Widersprüche seiner Helden schonungslos aufdeckt und aus zunächst widersprüchlich anmutenden Wendungen ein stimmiges Ganzes webt, erzeugt er einen Reichtum an Texturen, wie man ihn im Gegenwartskino selten findet. Genauso ausschweifend, verspielt und widersprüchlich wie seine AkteurInnen, darunter Schauspiel-Ikonen Catherine Deneuve und Maurice Garrel, sind auch Desplechins Geschichten. Der französische Regisseur, der in seiner Heimat den Ruf geniesst, ein unkonventionelles Kreativgenie und grosser Dichter unter den Filmemachern zu sein, kann mit seinem neusten Film erstmals in der Schweiz entdeckt werden. «Rois et reine» war letztes Jahr in Frankreich der grosse Überraschungserfolg, von KritikerInnen und Publikum gleichermassen bejubelt. Vom Verband der Filmkritik wurde er zum besten französischen Film des Jahres gewählt. «Überquellend – von der schmerzhaftesten Intimität bis zum unwiderstehlichsten Humor.» Le Temps