The Power of the Dog

GB/AU/US/CA/NZ 2021, 126 Min., DCP, E/d, ab 16 Jahren
Regie: Jane Campion
Darst.: Benedict Cumberbatch, Kirsten Dunst, Jesse Plemons, Kodi Smit-McPhee, Thomasin McKenzie, Keith Carradine, Frances Conroy, Geneviève Lemon u.a.

Eine abgelegene Ranch in der steppenähnlichen Einöde des US-Bundesstaates Montana um das Jahr 1920. Hier leben Phil und George Burbank, zwei wohlhabende Brüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Während der draufgängerische Phil als Lonesome Cowboy traditionellen Bildern von Männlichkeit nacheifert und gerne dem Alkohol zuspricht, ist George ein stiller Geniesser, der sich Neuem gegenüber stets aufgeschlossen zeigt. Als George heimlich die schöne Witwe Rose ehelicht und sie und ihren sensiblen Sohn Peter auf der Ranch aufnimmt, schmiedet der rasend eifersüchtige Phil einen geradezu teuflischen Racheplan … «The Power of the Dog» basiert auf dem 1967 erschienenen, gleichnamigen Roman des US-amerikanischen Autors Thomas Savage (1915–2003), der auf einer Ranch in Montana aufwuchs und in dem Buch eigene Erfahrungen verarbeitete. Zwölf Jahre nach ihrem letzten Kinofilm, dem Kostüm-Melodrama «Bright Star», und vier Jahre nach der letzten Staffel ihrer viel beachteten Fernsehserie «Top of the Lake» legt Jane Campion mit ihrem neuen Film einen ultralangsamen Neo-Western vor, der nicht nur in seiner visuellen und stilistischen Brillanz, sondern auch inhaltlich ein Stück weit an ihren grössten Erfolg anknüpft: «The Piano», jenen Geniestreich, mit dem sie 1993 als erste Frau der Filmgeschichte in Cannes die Goldene Palme gewann. Mit der grandiosen Kameraarbeit des israelischen Kameramannes Ari Wegner, der die lichtdurchfluteten Weiten der Berglandschaft von Montana und die bedrohlichen Innenräume der Ranch bis ins Letzte auskostet, wie auch mit den überwältigenden schauspielerischen Leistungen von Benedict Cumberbatch (Phil), Jesse Plemons (George), Kirsten Dunst (Rose) und Kodi Smit-McPhee (Peter) ist «The Power of the Dog» ein Meisterwerk sublimer Kinokunst. Anlässlich seiner Weltpremiere am diesjährigen Filmfestival von Venedig, wo «The Power of the Dog» einen Silbernen Löwen gewann, schreibt David Ehrlich auf IndieWire: «Dies ist ein Film, der seine Zähne so schnell und heimlich in dich steckt, dass du es auf deiner Haut vielleicht erst nach dem Abspann fühlst. Der verzögerte Biss des Filmendes hindert ‹The Power of the Dog› nicht daran, eine wohlverdiente Narbe zu hinterlassen.»