Eiffel

FR/DE 2021, 108 Min., F/d, ab 10 Jahren
Regie: Martin Bourboulon
Darst.: Romain Duris, Emma Mackey, Pierre Deladonchamps, Armande Boulanger, Bruno Raffaelli, Alexandre Steiger, Andranic Manet, Philippe Hérisson, Jérémy Lopez u.a.

Zur Hundertjahrfeier der Französischen Revolution setzt Frankreich 1889 ein Zeichen mit einer Weltausstellung, deren sensationeller Höhepunkt ein Turm mit einem neuen Höhenrekord von 300 Metern werden soll. Der gefeierte Ingenieur Gustave Eiffel hat gerade die Arbeit an der Freiheitsstatue in New York beendet, als er von der französischen Regierung mit dem Projekt beauftragt wird. Seine Mitarbeiter schlagen eine Metallkonstruktion vor, Eiffel lehnt ab. Er hat kein Interesse an Ausstellungsarchitektur, die nach zwanzig Jahren wieder abgerissen wird. Doch von einem Tag auf den andern ändert er seine Meinung und macht sich mit Begeisterung an die Arbeit. Regisseur Martin Bourboulon lässt in «Eiffel» das späte 19. Jahrhundert wieder lebendig werden. Sein bildgewaltiges Epos ist alles andere als ein verstaubter Historienschinken, sondern glänzt mit einer schwelgerischen Inszenierung und einem cleveren Drehbuch, das den Bau des heutigen Wahrzeichens von Paris mit einer romantischen Liebesgeschichte verbindet. Über Gustave Eiffel (1832–1923) als Privatmann ist nur wenig bekannt, aber durch zeitgenössische Dokumente ist belegt, dass er sich als junger Mann bei einem Auftrag in Bordeaux unsterblich in die zehn Jahre jüngere Adrienne Bourgès verliebte, die er aus Standesgründen aber nicht heiraten konnte. Und so stellt der Film die Hypothese auf, dass sich die Wege der beiden Mitte der 1880er-Jahre in Paris erneut gekreuzt haben und die wieder aufflammende Liebe zu Adrienne der Grund für seinen abrupten Meinungswechsel war, denn der Turm hat eindeutig die Gestalt eines «A» … Grossen Anteil an der modernen und temporeichen Umsetzung des Stoffs hat die grossartige Besetzung der Hauptrollen mit Romain Duris («L’Auberge espagnole»), Emma Mackey, die mit der Netflix-Serie «Sex Education» zum Star wurde, und Pierre Deladonchamps («Le Vent tourne»). Im Programmheft des Votivkino Wien ist zu lesen: «Ein Ausstattungsfilm, der seinem Namen alle Ehre macht (…). Kostüme, Dekors, Szenenbild, Licht – alles stimmt in dieser Filmbiografie, und so entsteht vor unseren staunenden Augen das berühmteste Wahrzeichen der französischen Hauptstadt.»

 

Weitere Vorstellungen im Dezember.