
The Story of My Wife
Regie: Ildikó Enyedi
Darst.: Léa Seydoux, Gijs Naber, Louis Garrel, Sergio Rubini, Jasmine Trinca, Luna Wedler, Josef Hader, Ulrich Matthes, Udo Samel, Romane Bohringer, Sandor Funtek u.a.
Als der niederländische Kapitän Jakob Störr, ein erfahrener Seemann, auf seinem Frachter trotz des guten Essens wiederholt über Magenschmerzen klagt, rät ihm sein Schiffskoch zu heiraten – es sei das Einzige, was in diesem Falle helfe. Als Störr sich wenig später auf einem Landgang mit seinem zwielichtigen Bekannten Kodor in einem Pariser Restaurant trifft, sagt er im Gespräch aus Jux, er werde die nächste Frau, die durch die Türe tritt, heiraten. Das Schicksal trifft die attraktive Lizzy, die überraschenderweise seinen Antrag annimmt. Aus der spontanen Begegnung entsteht eine von Leidenschaft, aber auch Misstrauen und Eifersucht geprägte Ehe – bedingt durch Störrs wochenlange Abwesenheit auf See. Nach ihrem erfolgreichen Berlinale-Gewinner 2017 «On Body and Soul» verfilmte die vielfach preisgekrönte ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi mit «The Story of My Wife» zum ersten Mal einen fremden Stoff. Basierend auf dem gleichnamigen Roman ihres für den Nobelpreis nominierten Landsmanns Milán Füst erzählt der Film in atmosphärisch dichten Bildern, deren Stimmung noch lange nachhallt, eine packende Liebesgeschichte über ein unkonventionelles Paar im Europa der glamourösen 1920er-Jahre. Mit 16 Jahren hatte Ildikó Enyedi Füsts Roman zum ersten Mal gelesen: Die Lektüre war eine Offenbarung für die passionierte Leserin, die Verfilmung wurde zum Herzensprojekt: «Eigentlich ist es die Geschichte des Ehemanns, der glaubt, alles unter Kontrolle zu haben. Doch das Leben ist viel komplexer und wenn er selbst glücklich werden will, muss er dies annehmen», sagt die Regisseurin in einem Interview. Getragen wird «The Story of My Wife» von einem herausragenden, bis in die Nebenrollen perfekt besetzten Schauspielensemble, allen voran Léa Seydoux und Gijs Naber sowie Louis Garrel, Josef Hader und die junge Schweizerin Luna Wedler. Wegen Corona konnte «The Story of My Wife» erst am diesjährigen Festival von Cannes Weltpremiere feiern, auch Ildikó Enyedi hatte sich infiziert. Blickpunkt:Film schreibt: «Exquisite Bilder findet die ungarische Filmemacherin, Andeutungen und Schwelgereien, Momentaufnahmen und versteckte Blicke; das Publikum befindet sich bald auf ähnlich schwankendem Boden wie der Jakob Störr auf seiner emotionalen Höllenfahrt.»
Weitere Vorstellungen folgen im November.