Riders of Justice

DK/SE/FI 2020, 116 Min., DCP, O/d, ab 16 Jahren
Regie: Anders Thomas Jensen
Darst.: Mads Mikkelsen, Nikolaj Lie Kaas, Andrea Heick Gadeberg, Lars Brygmann, Nicolas Bro, Gustav Lindh, Roland Møller, Albert Rudbeck Lindhardt, Anne Birgitte Lind u.a.

Trauern ist eine einsame Angelegenheit. Entsprechend möchte der gerade heimgekehrte Offizier Markus einfach seine Ruhe haben. Er will möglichst wenig weinen, sich um seine Teenager-Tochter Mathilde kümmern und den Verlust seiner Frau, die bei einem Zugunglück ums Leben kam, mit viel Bier herunterspülen. Doch diese Rechnung hat er ohne die drei Unglücksvögel gemacht, die plötzlich vor seiner Tür auftauchen. Der Mathematiker Otto, sein nervöser Kollege Lennart und der exzentrische Hacker Emmenthaler sind sichtlich vom Leben gebeutelt. Doch sie haben einen Weg gefunden, dem Schicksal das Handwerk zu legen: Sie können rechnen. Und ihren Berechnungen zufolge starb Markus’ Frau nicht zufällig, sondern bei einem Anschlag. Tatsächlich hat das schräge Trio Indizien, die stutzig machen. Aus zahllosen Details knüpfen sie eine zwingende Beweiskette, an deren Ursprung eine Bande namens «Riders of Justice» steht. Wie unwahrscheinlich ihre Theorie auch klingen mag, sie weckt erfolgreich die Rachelust des emotional sonst sparsamen Familienvaters. Otto, Lennart und Emmenthaler tarnen sich – vor allem für die ahnungslose Mathilde – als Trauertherapeuten und üben fleissig den Umgang mit automatischen Waffen. Denn gemeinsam planen sie nichts Geringeres als einen Schlag gegen das organisierte Verbrechen – und geniessen den Trost der unerwarteten Gemeinschaft. Doch so einfach gehen Selbstjustiz und Sinnsuche nicht zusammen. Denn schon bald fällt den «Riders of Justice» auf, dass ihnen jemand auf der Spur ist … Der Däne Anders Thomas Jensen, als Regisseur schräger schwarzer Komödien wie «Adam’s Apples» und «Men & Chicken» bekannt, liefert skandinavisches Erzählkino in seiner klügsten Form. Sein phänomenales Ensemble um Mads Mikkelsen, der eben erst in «Drunk» begeisterte, spielt virtuos mit Erwartungen und Wahrscheinlichkeiten. «Riders of Justice» schickt seine vier Möchtegern-Cowboys auf eine Mission wider den Zufall und ins Herz menschlicher Verzweiflung. Humorvoll und dennoch tief berührend war die Komödie in Dänemark der Überraschungserfolg des letzten Jahres und erreichte in nur zehn Tagen über 300’000 Eintritte.