Preparations to Be Together for an Unknown Period of Time

HU 2020, 95 Min., DCP, O/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Lili Horvát
Darst.: Natasa Stork, Viktor Bodó, Benett Vilmányi, Zsolt Nagy, Péter Tóth, Andor Lukáts, Attila Mokos, Linda Moshier, Júlia Ladányi, Réka Pelsöczy, Anna Kis u.a.

Nach rund zwanzig Jahren in den USA, wo sie sich eine erfolgreiche Karriere als Neurochirurgin aufgebaut hat, kehrt die fast 40-jährige Márta aus einem Impuls heraus in ihre Heimat Ungarn zurück. Auf einem Kongress in New Jersey hat sie ihren ungarischen Kollegen János kennengelernt und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Überzeugt, dass er der Mann ihres Lebens ist, hat sie alle Zelte in Amerika abgebrochen. Doch zum vereinbarten Wiedersehen auf der Budapester Freiheitsbrücke taucht János nicht auf. Als sie ihn im Krankenhaus, in dem er arbeitet, ausfindig macht, beteuert er, ihr nie begegnet zu sein. Für Márta bricht eine Welt zusammen. Dennoch beschliesst sie beinahe trotzig, in Budapest zu bleiben. Sie lässt sich im selben Krankenhaus anstellen, mietet eine Wohnung und verfolgt das Leben ihres Geliebten online und in der realen Welt. Doch bald schon beginnt sie, an sich, ihren Gefühlen und Wahrnehmungen zu zweifeln. Ist er’s oder ist er’s nicht? Hat sie sich alles nur eingebildet? Regisseurin Lili Horvát lässt dies bravourös in der Schwebe und stellt ihrem berückenden filmischen Vexierspiel einen Auszug aus Sylvia Plaths «Mad Girl’s Love Song» voran: «I think I made you up inside my head.» Gefühlvoll und voller Hingabe ergründet die ungarische Filmemacherin das Mysterium einer bedingungslosen Liebe und lässt ihre charismatische Protagonistin auf dem schmalen Grat zwischen Realität und Wahnsinn taumeln. Das goEast-Festival urteilte: «In wunderbar atmosphärischen 35-mm-Aufnahmen aktualisiert Lili Horvát auf eindrückliche Weise das Motiv der ‹Amour fou› und lehnt sich dabei mitunter elegant an François Truffauts ‹Die Geschichte der Adèle H.› an. In der virtuosen Bildsprache von Kameramann Róbert Maly manifestiert sich das Doppelbödige dieser wahnsinnigen Liebe und die zunehmende Verrückung von Mártas Wahrnehmung: Spiegelnde Oberflächen sind allgegenwärtig, Konturen verschwimmen immer wieder, Räume scheinen sich ins Unendliche auszudehnen und wo sie auch hinschaut, erkennt Márta die geliebte Person. Der zweite Spielfilm von Lili Horvát ist Kino in seiner reinsten Form.»