Zuversicht – 13 kurze Geschichten aus der Nachbarschaft

CH 2021, 80 min, DCP, Dialekt, ab 6 Jahren
Regie: Thomas Lüchinger
Mitw.: Kathrin Bosshard, Daniel Büche, Thomas Flechtner, Anton Gunzinger, Verena Kast, Daniel Kühne, Miriam Rizvi, Claudia Roemmel, Marco Santi, Anita Steiner u.a.

Warum gelingt es Menschen, nach schweren Schicksalsschlägen oder an den Herausforderungen der heutigen Welt nicht zu verzweifeln? Während des zweiten Lockdowns im Winter 2020/21 machte sich Regisseur Thomas Lüchinger mit seiner Kamera auf und besuchte Freundinnen und Bekannte, um von ihnen zu erfahren, was Zuversicht für sie bedeutet. «Das Leben ist einfach – wir müssen damit zurechtkommen», sagt die Puppenspielerin Kathrin Bosshard, deren tierische Artgenossen den menschlichen den Spiegel vorhalten. Die Atem- und Bewegungstherapeutin Claudia Roemmel hat sich in ihrem «Wagnis-Projekt» mit Gelingen und Scheitern auseinandergesetzt: Ein Wagnis schliesst das Misslingen mit ein. Für Marco Santi, Dozent für zeitgenössischen Tanz und Yogalehrer, wurde nach einem Burn-Out der liebevolle Blick auf die Welt und sich selbst zentral: «Es geht nicht um Selbstoptimierung, sondern um die Erkenntnis, dass wir bereits vollkommen sind.» In allen Gesprächen wird klar, dass Zuversicht etwas ist, das man sich immer wieder neu erarbeiten muss. Die einzelnen Porträts werden von Landschaftsbildern aus der winterlichen Ostschweiz und Gedichtrezitationen des Schauspielers Philipp Langenegger umrahmt, der vom Kontrabassisten Patrick Kessler begleitet wird. Peter Surber schreibt auf saiten.ch: «Eine der berühmt gewordenen Formeln Ausländers, aus dem Gedicht Noch bist du da, könnte auch als Motto über dem Film stehen: ‹Sei was du bist / Gib was du hast. ‹Wer es könnte / die Welt / hochwerfen / dass der Wind / hindurchfährt› heisst ein anderes viel zitiertes Gedicht Ausländers. Filmemacher Lüchinger bleibt zwar auf dem Boden, aber hat die Gabe, die porträtierten Personen gelassen und natürlich so reden zu lassen, dass zwischen ihren Sätzen viel Raum bleibt für den ‹Wind› der eigenen Bilder und Assoziationen. Gewidmet ist der Film den Jugendlichen Liv und Serafin, die sich erstmal am sperrigen Wort «Zuversicht» die Zähne ausbeissen, aber in ihrer Ernsthaftigkeit und ihrer Spielfreude die Botschaft dieses Films verkörpern. ‹Die zuversichtliche Generation› nennt sie Lüchinger im Vorspann.»

 

Die Premieren am 17. Juni finden in Anwesenheit des Regisseurs Thomas Lüchinger und der Mitwirkenden statt. Das Gespräch führt der Journalist Marcel Elsener.