Offret

Regie: Andrej Tarkowski, SVE/F 1985, 149 min, O/d-f.
Darst.: Erland Josephson, Susan Fleetwood, Filippa Franzén, Gudrún Gisladottir u.a.
Der früher bekannte Shakespeare-Darsteller Alexander ist ein melancholisch-grüblerischer Wissenschafts- und Zukunftsskeptiker geworden. Zusammen mit seinem kleinen Sohn Jungchen pflanzt er an der Küste einen Baum. Zur Feier seines 50. Geburtstages hat er einige Freunde in sein einsames Haus auf der schwedischen Insel Gotland eingeladen. Doch da erfahren alle von der Bedrohung eines Atomkrieges. Um den Untergang der Welt abzuwenden, bietet sich Alexander Gott als Opfer an und gelobt, sich von Haus und Familie zu trennen. Durch das mystisch-radikale Selbstopfer macht er den bereits ausgebrochenen Atomkrieg rückgängig. Andrej Tarkowskis letzter Spielfilm, für den er 1996 in Cannes den Spezialpreis der Jury erhielt, ist eine wort- und bildgewaltige poetische Vision, die dem Materialismus der Welt eine furiose Vision spiritueller Leidenschaft entgegen stellt. In der Figur Alexanders, der in der Tradition des «Narren in Christo» steht, kondensiert sich ein letztes Mal Tarkowskis radikale Kulturkritik.