Le Cercle des petits philosophes

FR 2019, 90 min, DCP, F/d, ab 6 Jahren
Regie: Cécile Denjean
Mitw.: Frédéric Lenoir u.a.

Was ist der Sinn des Lebens? Warum müssen wir sterben? Was ist Liebe? Muss man immer die Wahrheit sagen? Solche existenziellen Fragen stellte der Soziologe, Philosoph und Bestsellerautor Frédéric Lenoir Kindern im Alter zwischen sieben und elf Jahren in philosophischen Workshops, die er während eines Schuljahres an zwei Grundschulen in der Region Paris abhielt. Als die Regisseurin Cécile Denjean ihn kennenlernte, hatte er bereits Dutzende von Philosophie- und Meditationsworkshops mit Kindern durchgeführt. Seither ist Frédéric Lenoir überzeugt davon, dass dieser Unterricht die Welt innert einer Generation positiv verändern kann und hat dafür die Stiftung SEVE (Savoir Être et Vivre Ensemble) ins Leben gerufen. «Wie Montaigne uns erinnert, sollten wir bei Kindern von klein auf selbständiges Denken anstatt nur Wissen fördern», sagt Frédéric Lenoir, «deshalb ist es wichtig, den Kindern bereits in der Grundschule philosophisches Denken zu vermitteln. So lernen sie kritisches Denken, das auf rationalen Argumenten beruht und nicht auf bestehenden Meinungen. Dazu gehört auch, sich respektvoll mit den anderen auszutauschen, zu debattieren und vor allem auch einander zuzuhören.» Entwickelt wurde die «Kinder-Philosophie» in den 1970er-Jahren vom amerikanischen Philosophen und Pädagogen Matthew Lipman. Frédéric Lenoir erweitert seine Philosophie-Workshops mit einer Meditation am Anfang, einer kurzen Zeit der Ruhe und der Selbstbetrachtung. «Erstaunlicherweise haben viele Kinder die Praktik des Meditierens auch ihren Eltern gezeigt. Einige Kinder wenden sie auch zwei Jahre nach den Dreharbeiten noch an; sie ist ihnen zur Gewohnheit geworden», erzählt die Regisseurin Cécile Denjean, die sich vor allem mit naturwissenschaftlichen Dokumentarfilmen wie «Le Mystère de la matière noire» und «Le Ventre, notre deuxième cerveau» einen Namen gemacht hat. Während des Films wachsen einem die Kinder richtig ans Herz. Es ist beeindruckend, wie sie vor Ideen sprudeln, komplexe Sachverhalte auf den Punkt bringen, ihren – zum Teil prekären – Alltag meistern oder den Tod eines Elternteils verarbeiten. Gerne würde man die kleinen Philosophinnen und Philosophen noch länger begleiten.