Ginger e Fred

Regie: Frederico Fellini, ITA 1985, 126 min, I/d-f.
Darst.: Giulietta Masina, Marcello Mastroianni, Franco Fabrizi, Friedrich von Ledebur u.a.
Ihre grosse Stunde schlug in den späten vierziger Jahren. Amelia Bonetti und Pippo Botticella glänzten auf den Variété-Bühnen mit der Imitation einer Stepptanz-Nummer von Ginger Rogers und Fred Astaire. Doch seit die beiden das letzte Mal unter dem Namen «Ginger e Fred» auftraten, sind mehr als 30 Jahre vergangen. Pippo ist inzwischen Vertreter und Amelia Besitzerin eines kleinen Ladens. Im Rahmen einer nostalgischen weihnachtlichen Unterhaltungssendung erinnert sich das Fernsehen an die beiden und lädt sie ein. Unter Mühen, aber mit Würde absolvieren sie noch einmal ihre Tanznummer. Fellini nimmt den Auftritt des alten Tanzpaares zum Anlass, einen tiefen Blick hinter die Kulissen der Television zu werfen und mit Humor ihre Leere zu entlarven. Er verbindet seine Satire auf die Unkultur der organisierten Massenunterhaltung des Fernsehens und der Werbung mit einer wehmütigen und bewegenden Reflexion über den Verlust von Menschlichkeit im Zeitalter der Konsumgesellschaft. Formal von überwältigender Bildkraft, nimmt «Ginger e Fred» auch Abschied von einer bestimmten Art des Künstlertums.