Wilde Maus

AT/DE 2017, 103 min, DCP, D, ab 12 Jahren
Regie: Josef Hader
Darst.: Josef Hader, Georg Friedrich, Jörg Hartmann, Pia Hierzegger, Denis Moschitto, Crina Semciuc, Nora von Waldstätten u.a.

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Der Journalist und Musikkritiker Georg fühlt sich sicher und wohl in seiner Wiener Zeitungsredaktion; er wird geliebt und gefürchtet, wie es sich für einen Vertreter seines Fachs gehört. Die unerwartete Kündigung trifft ihn wie ein Donnerschlag. Eine Sparmassnahme, erfährt er noch, und schon steht er draussen vor der Tür. Seiner Frau Johanna, die viel jünger ist als er und deren Gedanken hauptsächlich um den nächsten Eisprung und das Kinderkriegen kreisen, erzählt er nichts. Georg sinnt auf Rache und findet im ehemaligen Mitschüler Erich einen Verbündeten. Gemeinsam starten sie einen Rachefeldzug gegen Georgs früheren Chef, der mit kleineren Sachbeschädigungen beginnt und sich bald zu grösserem Terror steigert. Zugleich versuchen sie sich am Wiederaufbau der «Wilden Maus», einer maroden Achterbahn im Wiener Prater. Das Regie- und Drehbuchdebüt des bekannten österreichischen Kabarettisten und Schauspielers ist eine gnadenlos überdrehte Tragikomödie, bei der Hader seine stupende mimische Virtuosität unter Beweis stellt, die ihn schon in den Wolf-Haas-Verfilmungen als Kommissar Brenner auszeichnete. Sein Landsmann Georg Friedrich, im deutschsprachigen Raum gerne als verkrachte Existenz oder Bösewicht besetzt, steht Hader kongenial zur Seite und glänzt mit seiner schrägen Ausstrahlung. Die Figur des namenlosen Chefs verkörpert Jörg Hartmann, seit 2012 als Kommissar der Dortmunder «Tatort»-Folgen bekannt. Josef Hader sagt zu seinem Erstling: «Ich wollte, dass der Film, der ja einige Genres vermischt, auch eine Satire auf modernes Bürgertum sein soll. Schicksale im Bürgertum sind selten nur tragisch, sondern meistens auch komisch. (…) Katastrophen im Mittelstand haben etwas Lächerliches, wenn darauf reagiert wird, als ginge es um die Existenz. Meine Hauptfigur benimmt sich aber so, als würde sie vor dem Nichts stehen, weil der Ego-Verlust so gross ist. Die grosse Tragik, in die sich Georg da hineinsteigert, ist in seinem Fall ein bissl ein Luxus, den er sich leisten kann.»