Paterson

FR/DE/US 2016, 113 min, DCP, E/d-f, ab 10 Jahren
Regie: Jim Jarmusch
Darst.: Adam Driver, Golshifteh Farahani, Helen-Jean Arthur, Owen Asztalos, Kacey Cockett, Luis Da Silva Jr., Jared Gilman, Chaston Harmon, Frank Harts u.a.

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Der Buschauffeur Paterson lebt im Bundesstaat New Jersey in der gleichnamigen Stadt, die als Geburtsort des Beat-Poeten Allen Ginsberg berühmt wurde. Paterson fährt in Paterson seit dreissig Jahren die gleiche Linie 23 ab, sein Leben scheint monoton. Doch er ist zufrieden, hat er doch in Laura eine liebevolle Frau – auch wenn sie mit ihrer Manie, unentwegt mit ihren Lieblingsfarben Schwarz und Weiss zu experimentieren und das gemeinsame Haus umzugestalten, bezüglich Temperament das Gegenteil ihres Mannes ist. Zur Gemeinschaft gehört auch Marvin, die störrische Bulldogge des Paares; sie hält Paterson ganz schön auf Trab. Und dann gibt es noch Patersons grosse Liebe zur Poesie: Nie geht er ohne seinen Notizblock aus dem Haus, denn in seinen Arbeitspausen schreibt er Gedichte. Jim Jarmusch zeigt sich in «Paterson» als Meister der Lakonie und Poet des Alltäglichen. So exquisit und eigenwillig wie die Story sind auch die Hauptrollen besetzt: Während die heute in den USA lebende Iranerin Golshifteh Farahani mit viel Sensibilität Laura verkörpert, wird der stoische Paterson von Adam Driver gespielt. Andreas Platthaus schreibt in der FAZ: «Die Literatur hat in Jarmuschs filmischem Universum nie dieselbe grosse Rolle gespielt wie die Musik, doch mit ‹Paterson› holt sie nun mächtig auf. Emphatischer kann man über Dichtkunst kaum erzählen, als Jarmusch es hier tut. (…) Die zahllosen Sehnsuchtssignale, die der Film setzt, kulminieren in der Begegnung mit dem Japaner, der Paterson beim Abschied ein Geschenk macht, das dessen Leben wieder einen Anstoss gibt – und gerade damit einen neuen Grund, in Paterson zu bleiben. So wunderbar über Heimat und Befremdung durch die Kunst haben sonst in den letzten zwanzig Jahren nur Wayne Wang mit ‹Smoke› und Wong Kar-Wai mit ‹My Blueberry Nights› erzählt, beides nicht zufällig asiatische Regisseure in Amerika. Mit Jim Jarmusch ist ihnen nun derjenige unter den amerikanischen Kollegen gefolgt, der schon immer eine Art Zen-Haltung beim Filmemachen kultiviert hat. ‹Paterson› ist ein leises Meisterwerk, das die sonstige laute Kinokonkurrenz stumm machen sollte vor Neid.»