Jacky au royaume des filles

FR 2014, 87 min, DCP, F/d, ab 14 Jahren
Regie: Riad Sattouf
Darst.: Vincent Lacoste, Charlotte Gainsbourg, Didier Bourdon, Anémone, Valérie Bonneton, Michel Hazanavicius, Noémie Lvovsky, Laure Marsac, Anthony Sonigo, Valeria Golino u.a.

In der Republik Bubunne haben die Frauen das Sagen. Die Männer kümmern sich um den Haushalt, müssen gut aussehen und dürfen das Haus nur verschleiert verlassen. In einem kleinen Dorf wartet der 20-jährige Jacky voller Vorfreude auf den traditionellen Ball, an dem «La Colonelle», die Tochter der Herrscherin, ihren künftigen Ehemann aussuchen wird. Er hat sich unsterblich in die Diktatorentochter verliebt und träumt davon, sie bei diesem Ball für sich zu gewinnen und mit ihr viele Mädchen zu zeugen. Sein Onkel Julin, der im Untergrund für die Revolution und die Rechte aller Männer kämpft, ist von Jackys Plänen gar nicht angetan. Riad Sattouf, Pariser mit syrischen Wurzeln, Filmemacher, preisgekrönter Comic-Zeichner und ehemaliger «Charlie Hebdo»-Cartoonist, legt eine umwerfende, politisch unkorrekte Satire vor, einen aberwitzigen Anschlag auf Lachmuskeln, Gender-Klischees und religiös-politischen Fundamentalismus. Durch die Umkehrung der traditionellen Geschlechterrollen legt Sattouf sie in ihrer ganzen Absurdität bloss. Der Tonfall des Films erinnert an Monty Pythons «Life of Brian», und das Ensemble, das Sattouf in seiner rasanten Komödie versammelt, liest sich wie das Who’s who des französischen Films: Neben Vincent Lacoste sind Charlotte Gainsbourg, Michel Hazanavicius, Noémie Lvovsky, Valeria Golino und Emmanuelle Devos mit von der Partie, auch Regisseur Riad Sattouf ist in einer kleinen Rolle zu sehen. Deutschlandradio Kultur war begeistert: «Eine grossartige Satire, die sich jedem Schema entzieht. Regisseur Riad Sattouf benutzt alle Geschlechterklischees, stellt sie aber genial auf den Kopf.» Auch Kunstundfilm.de lobte: «Durch radikale Überzeichnung und Umkehrung der Geschlechter-Verhältnisse entlarvt Sattouf den alltäglichen Wahnsinn von Unterdrückung, Klassengesellschaften, religiösem Fanatismus und totalitären Diktaturen. Dabei nimmt er keine bestimmte Religion oder ein einzelnes Land aufs Korn; sein Film ist ein allgemeines Plädoyer für Toleranz und Selbstbestimmung.»