Roma

IT 1969, 129 min, 35 mm, O/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Federico Fellini
Darst.: Martin Potter, Hiram Keller, Max Born, Salvo Randone, Mario Romagnoli, Magali Noël, Capucine, Alain Cuny, Fanfulla, Danika La Loggia, Lucia Bosé u.a.

Es beginnt mit dem jungen Fellini (gespielt von US-Schauspieler Peter Gonzales Falcon) im heimatlichen Rimini, der in der Schule erstmals etwas über Rom erfährt. Einige Zeit später, 1939, zu Beginn des Zweiten Weltkriegs, verlässt er als Zwanzigjähriger seine Heimatstadt, um in Rom zu studieren. Nach diesen ersten Spielfilmsequenzen ändert die Tonalität des Films, der von da an ein lustvolles Chaos zelebriert und keine zusammenhängende Handlung mehr hat. Vielmehr wechselt er in collageartigen Szenen zwischen Vergangenheit und Gegenwart der «Ewigen Stadt» – bald dokumentarisch, bald inszeniert. Dabei zeigt Fellini, der bisweilen selbst im Bild erscheint, äusserst skurrile Momente, wie etwa den einer kirchlichen Modeschau mit rollschuhfahrenden Priestern, die so schneller in den Himmel kommen wollen. Neben dem römischem Alltag setzt sich immer wieder das dekadente antike Rom in Szene. Aber auch der Kamerakran und eine im Wind flatternde Regenschutzplane für die Scheinwerfer und Geräte in Cinecittà dürfen nicht fehlen – eine Szene, die sich so auch in anderen Fellini-Filmen findet. Berühmt wurde «Roma» vor allem durch den Auftritt der grossen Anna Magnani, die wenige Monate später im Alter von 65 Jahren starb und hier das letzte Mal in einem Film zu sehen ist. Ein weiterer prominenter Akteur ist der amerikanische Literat Gore Vidal, der zu jener Zeit in Rom lebte. Roger Greenspun schrieb in The New York Times: «‹Roma› ist drei Viertel Fellini und ein Viertel Rom – ein sehr gutes Verhältnis. Zwar dominiert die Wertschätzung für die Stadt jeden Teil des Films, dennoch ist Rom weniger Thema als vielmehr Anlass für einen Film, der nicht Fiktion und sicherlich keine Dokumentation ist. Vielmehr feiert er eine vor Imagination übersprudelnde Zusammenarbeit von Liebe, Ehrfurcht, Misstrauen, Bewunderung, Ärger und ein gewisses Mass an Respekt. (…) All das ergibt eine Art von Freiheit, die ich in keinem anderen Fellini-Film gesehen habe. Seine Fähigkeiten für Vergnügen und Terror, für Sympathie und Ironie sind in ‹Roma› in einer Weise erfüllt, die den Film für mich zum erfreulichsten Fellini der letzten Jahre macht, zum überraschendsten, überschwänglichsten, schönsten, extravagantesten.»