Le notti di Cabiria

IT/FR 1957, 110 min, 35 mm, I/d-f, ab 16 Jahren
Regie: Federico Fellini
Darst.: Giulietta Masina, François Périer, Franca Marzi, Dorian Gray, Aldo Silvani, Ennio Girolami, Mario Passante, Christian Tassou, Amadeo Nazzari, Franco Fabrizi u.a.

Das naive Strassenmädchen Cabiria entkommt nur knapp dem Versuch eines Zuhälters, sie auszurauben und zu ermorden. Auf der Suche nach dem Glück ist ihre nächste Hoffnung der Schauspieler Alberto, der jedoch nichts mehr von ihr wissen will, als sich seine Freundin mit ihm aussöhnt. Trotz der Enttäuschungen gibt Cabiria nicht auf und glaubt, die grosse Liebe in einem arbeitsamen Buchhalter gefunden zu haben. Als dieser ihr die Ehe verspricht, verkauft sie ihr gesamtes Hab und Gut. Federico Fellini schuf mit Cabiria und ihrem unerschütterlichen Glauben an die Welt eine seiner berührendsten Figuren, doch er hatte Schwierigkeiten für sein Drehbuch einen Produzenten zu finden, weil niemand einen Film über eine Prostituierte finanzieren wollte. Auch Anna Magnani, die er zunächst für die Rolle der Cabiria vorgesehen hatte, lehnte ab. Das Filmmuseum Wien schreibt: «Cabiria, die kleine römische Nutte, ist eine weitere Gestalt aus dem fellinischen Kosmos der armen Seelen, eine Schwester Gelsominas mit einem Flämmchen Verstand, ein schmächtiger, erniedrigter Clown, eine Maus, die sich hinter kessem Hüftschwung verbirgt und konfus und kindlich auf den Prinzen wartet, der sie freien wird. (…) Und so schliesst ‹dieser Film voll Tragik›, sagt Fellini, ‹mit einer Serenade, einem lyrischen Ausbruch in musikalischer Form›. Gang durch die Asche in einen Abend mit Lichtern und Lachen und dem Funken der Freude in warmer Dunkelheit. Com’è bello questo mondo terribile.» Und das Xenix meint: «Die römische Hure Cabiria träumt vom kleinbürgerlichen Glück zu zweit. Immer wenn der Himmel zum Greifen nah scheint, machen ihr jedoch ihre Naivität und ihr grosses Herz einen bösen Strich durch die Rechnung. (…) Selten waren die Abgründe gegen Schluss eines Films tiefer, und trotzdem geht Cabiria ihren Weg mit immer neuem Mut und neuer Hoffnung weiter. Einmalig, wie Fellini die Geschichte der Cabiria in ein allgemeingültiges menschliches Schicksal verwandelt. Wunderbar, wie Cabiria und ihre Dirnen-Freundinnen im Fiat Cinquecento durchs nächtliche Rom kurven. Die Dialoge dazu hat übrigens Pier Paolo Pasolini geschrieben. Der Film wurde mit einem Oscar prämiert. Ganz grosses Kino aus dem goldenen Zeitalter von Cinecittà.»