Ma cosa ci dice il cervello (Sind denn alle durchgedreht?)

IT 2019, 100 min, DCP, I/d, ab 16 Jahren
Regie: Riccardo Milani
Darst.: Paola Cortellesi, Stefano Fresi, Tomas Arana, Emanuele Armani, Teco Celio, Remo Girone, Chiara Luzzi, Vinicio Marchioni, Lucia Mascino, Ricky Memphis u.a.

Giovanna ist bescheiden, unauffällig und manchmal etwas unbeholfen. Weshalb sie ihre Arbeit als Beamtin im Finanzamt zeitlich so stark beansprucht, dass sie die meisten Schulanlässe ihrer siebenjährigen Tochter versäumt, ist nicht nur dem Mädchen ein Rätsel. Tatsächlich führt Giovanna ein Doppelleben: Die alleinerziehende Mutter ist in Wirklichkeit eine Top-Geheimagentin, die in brisanten Missionen zwischen Marrakesch und Moskau im Einsatz ist. Bei einem Treffen mit ihren engsten Freunden aus der Schulzeit, die sich viele Jahre lang nicht mehr gesehen haben, erfährt sie, dass nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Freunde ständig Schikanen ausgesetzt sind, die in Arroganz und rüpelhaftem Benehmen wurzeln. Giovanna beschliesst, ihre Möglichkeiten als Geheimagentin zu nutzen, um diesen Rüpeln eine Lektion zu erteilen. Nach dem grossen Erfolg von «Come un gatto in tangenziale», Publikumsliebling des letztjährigen Cinema-Italiano-Programms, legen Regisseur Riccardo Milani und Hauptdarstellerin Paola Cortellesi in ihrer neuen Komödie eine turbulente Mischung aus augenzwinkernder Bond-Parodie und genauer Beobachtung des italienischen Alltags vor, was zu sehr witzigen Situationen führt. Trotz des Humors versteht der Regisseur seinen Film auch als kritischen Blick auf Italien: «Wir haben die Realität in einem Land eingefangen, in dem es inzwischen für viele – zum Glück nicht für alle – selbstverständlich ist, Gesetze und Regeln zu missachten, und darauf sogar stolz zu sein. Da wird es als erfolgversprechend erachtet, die Fähigkeiten anderer infrage zu stellen und Zweifel zu säen, ob Ärzte, Lehrer oder Richter ihrem Beruf überhaupt gewachsen sind», sagt Milani. Diese Verbindung aus temporeicher Komödie und pointierter Gesellschaftskritik, die Egoismus und Respektlosigkeit anprangert, erhielt viel Kritikerlob. Emiliano Morreale schreibt in La Repubblica: «Ein rasanter Film und ein Drehbuch, gespickt mit scharfen Beobachtungen (…). Schauspielerin Paola Cortellesi glänzt und bringt ihr Talent als Verwandlungskünstlerin in zahlreichen Verkleidungen voll zur Geltung.»