50:50 (Kurzfilmprogramm)

CH 2018, 41 min, DCP, O/d-f
Regie: 50:50-Kollektiv

Zusammen mit dem St.Galler Künstler-Kollektiv «Haus zur Ameise» nehmen wir an der diesjährigen Museumsnacht teil und feiern das 50-jährige Bestehen der Schweizer Trickfilmgruppe GSFA (Groupement Suisse du Film d’Animation). Während in der Augustinergasse 17 eine Wanderausstellung zu sehen ist, zeigen wir den zum Jubiläum entstandenen Omnibusfilm «50:50». Die Ausstellung veranschaulicht die Entstehung eines Trickfilms, von ersten Skizzen über Stilstudien, Storyboards und Modellen bis hin zum fertigen Werk; der Film «50:50» ist dazu die ideale Ergänzung. Über 100 Schweizer Kunstschaffende – Animatoren, Regisseurinnen, Sounddesigner, Musikerinnen, Charakterdesigner – haben sich zu kleinen und grossen Gruppen zusammengeschlossen. Die Kollektive waren bezüglich Stil und Story völlig frei. Entsprechend unterschiedlich sind die 15 Kurzfilme geworden, wobei «Helen» mit einer krimiartigen Cliffhanger-Dramaturgie als Rahmen dient, der die Kurzfilme miteinander verbindet. In 40 Minuten ergibt das einen quirligen Einblick in die stilistischen und erzählerischen Welten des aktuellen Schweizer Animationsfilms. Beispielsweise in «Tankstelle», der innert Kürze nicht nur ein Drama um eine unausgesprochene Liebe skizziert, sondern mehrere Animationstechniken miteinander verbindet. Ein reduziertes Gegenstück ist «A Blind Opera», dessen einfache Idee – Fensterläden und Fensterstoren, die geöffnet werden – sich zur abstrakten Komposition fügt. Die kreative Kraft des Trickfilms liegt freilich gerade darin, über die Grenzen der Realität hinaus der Fantasie freien Lauf zu lassen. Wie in der hochtourigen «Tom & Jerry»-Hommage «Toon High Noon», worin eine gezeichnete Katze und zwei Mäuse durch reale Aufnahmen der Stadt Bern hetzen. Tierisch amüsant sind auch «Sweetie Pie» mit einem Skispringer-Hund oder «Black Icicles» mit einem erwachsenen Pingu als desillusioniertem Bürogummi und Metal-Fan. In «Autour de l’escalier», der sich als eine Art Wimmelbild in der Endlosschlaufe entpuppt, sticht dann die unverkennbare Handschrift von Georges Schwizgebel ins Auge, obwohl auch dieser Film, wie alle anderen Arbeiten, ein Gemeinschaftswerk ist.

 

Besucherinnen und Besucher mit dem Ticket der Museumsnacht haben freien Eintritt.