Yao

FR/SN 2018, 103 min, DCP, O/d-f
Regie: Philippe Godeau
Darst.: Omar Sy, Lionel Louis Basse, Fatoumata Diawara, Germaine Acogny, Alibeta, Gwendolyn Gourvenec, Abdoulaye Diop, Ismaël Charles Amine Saleh u.a.

Seydou Tall ist Senegalese, in Frankreich aufgewachsen und als Schauspieler und Buchautor sehr erfolgreich. Von seinem Verlag wird er zu einer Lesung aus seiner Autobiografie an die Biennale in Senegals Hauptstadt Dakar geschickt. Die Reise in sein ihm fremdes Ursprungsland möchte er zusammen mit seinem kleinen Sohn unternehmen, doch Laurence, die von ihm getrennt lebende Mutter, verhindert das Vorhaben und so muss Tall allein reisen. Yao ist ein 13-jähriger Schüler; er wohnt in Kanel, einem staubigen Dorf im Nordwesten Senegals, 400 Kilometer von Dakar entfernt, und ist ein glühender Fan von Tall. Die Autobiografie des Schauspielers kennt er auswendig; er träumt davon, ebenfalls Schauspieler zu werden. Als Yao die Nachricht von der Reise seines Idols vernimmt, zögert er keinen Moment, er reisst von zu Hause aus und begibt sich schnurstracks per Autostopp und mit dem Zug in die Hauptstadt. Dort schafft er es, Talls Aufmerksamkeit zu erregen. Weil Yao den Schauspieler an seinen Sohn erinnert und mit seiner Begeisterung rührt, lässt Tall den Knaben in seinem Hotel übernachten und bricht mit ihm am nächsten Tag nach Kanel auf. Es wird ein bewegender Trip zurück zu seinen verlorenen Wurzeln. Philippe Godeau, der seit dreissig Jahren als Produzent tätig ist, etwa für Filme von Jean-Pierre Améris («Une famille à louer», «Les émotifs anonymes») oder Jaco Van Dormael («Le huitième jour»), hat bisher nur zwei Filme als Regisseur realisiert: 2009 das Drama «Le dernier pour la route» und 2013 den Thriller «11.6.», beide mit François Cluzet in der Hauptrolle. In «Yao» hat er nun mit Omar Sy als Protagonist Seydou Tall den bekanntesten afrikanischstämmigen französischen Schauspieler für eine Rolle gewinnen können, die ihm auf den Leib geschnitten ist und autobiografische Züge hat. Omar Sy, der 2011 mit «Intouchables» weltbekannt wurde, trumpft hier in einer seiner stärksten Rollen auf. Ausserdem betätigt er sich erstmals als Produzent. Mit dem 13-jährigen Lionel Louis Basse, den Godeau und Sy aus 600 Kandidaten in Senegal gecastet haben und der über keinerlei Schauspielerfahrung verfügte, hat Omar Sy einen Filmpartner, der ihm bezüglich Frische und Spielwitz durchaus ebenbürtig ist.