PUSH – Für das Grundrecht auf Wohnen

SE 2019, 92 min, DCP, O/d
Regie: Fredrik Gertten

Überall auf der Welt gehen in den Städten die Wohnungsmieten massiv in die Höhe, derweil die Löhne stagnieren. Vielerorts werden bei dieser Entwicklung alte Menschen aus Wohnungen verdrängt, in denen sie jahrzehntelang gelebt hatten. Und längst trifft die Entwicklung nicht nur Geringverdienende, sondern auch den Mittelstand. So entsteht die absurde Situation, dass auch Menschen wie etwa Feuerwehrleute, Polizistinnen oder Krankenpfleger, die für die Grundversorgung der Städte unentbehrlich sind, es sich gar nicht mehr leisten können, dort zu wohnen. Das Schlagwort der Gentrifizierung greift hier zu kurz, denn oft geht es nicht primär um die Umwandlung von bezahlbarem in teuren Wohnraum samt entsprechender Verdrängung alteingesessener Bewohner aus den Quartieren. Vielmehr sind immer mehr international operierende milliardenschwere Hedgefonds, Private-Equity-Firmen oder Pensionskassen am Werk, die in Immobilien nur noch die Möglichkeit sehen, Geld anzulegen – die Vermietung ist gar nicht mehr zentral. «Es ist zu viel Geld im Umlauf, die Reichsten haben zu viel davon. Und sie suchen verzweifelt nach Möglichkeiten, ihr Geld zu parkieren – zur Zeit sind es die Häuser in unseren Städten», sagt der schwedische Regisseur und Produzent Fredrik Gertten über seinen neuen Dokumentarfilm. Im Zentrum von «PUSH» steht die Uno-Sonderberichterstatterin für angemessenes Wohnen, Leilani Farha. Die Kanadierin reist im Film um die Welt, um herauszufinden, wer warum aus den Wohnungen gepusht wird, und stösst in Städten wie New York, London, Seoul, Valparaíso, Berlin und Barcelona auf haarsträubende Wohnraumspekulation durch die erwähnten milliardenschweren Global Player. Gleichzeitig gibt sie den Opfern von deren Gier eine Stimme und macht klar, dass diese Entwicklung nur gestoppt werden kann, wenn die Politik handelt. Ergänzt werden diese Stimmen durch so bekannte Experten wie den Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, die Soziologin Saskia Sassen oder den Buchautor und Mafiaexperten Roberto Saviano. Fredrik Gertten verfolgt mit «PUSH» ein klares Ziel, wenn er sagt: «Die Entwicklung ist weder natürlich noch unvermeidlich. Sie kann sich verändern. Es ist an der Zeit zu erkennen, dass Wohnen ein Menschenrecht und keine Ware ist. Drängen wir zurück!»