The Band Wagon

US 1953, 112 min, Digital HD, E/d
Regie: Vincente Minnelli
Musik: Alexander Courage, Adolph Deutsch, Conrad Salinger
Darst.: Fred Astaire, Cyd Charisse, Oscar Levant, Nanette Fabray, Jack Buchanan, James Mitchell, Robert Gist, Ava Gardner, Fred Aldrich, Richard Alexander u.a.

Der einst gefeierte Film- und Tanzstar Tony versucht in New York sein Comeback mit einer Broadway-Show, die ein ambitionierter Regisseur als «Faust»-Adaption inszenieren will. Tony erlebt turbulente Proben mit seiner Partnerin, der Primaballerina Gabrielle, die ihn wegen ihres Könnens und ihrer Körpergrösse einschüchtert. Der Regisseur setzt das Stück in den Sand, die Premiere ist ein Flop. Doch Tonys Optimismus ist ungebrochen; er verkauft sein gesamtes Hab und Gut und übernimmt die Inszenierung der Show. Vincente Minnelli siedelt seinen Klassiker im Bühnenmilieu an; das Backstage-Musical ist heiter, ausgelassen und voller ironischer Anspielungen auf das Showbusiness. Fred Astaire, Inbegriff leichtfüssiger Perfektion, und die unvergleichliche Cyd Charisse mit ihren unendlich langen Beinen sind ein Tänzerpaar von grosser Eleganz, die Tanz- und Gesangsnummern sind hinreissend, Minnellis schwelgerischer Umgang mit Farbe, Form und Bewegung ist ein Genuss. «Eines der glühenden Filmmusicals der Fifties. Die Geschichte eines versuchten, fast misslingenden, schliesslich glückenden Comebacks. Erzählt wird an der Nebenfront mit Drehbuch, Drama und Schauspiel, vorrangig aber und in leidenschaftlicher Artikulation mit Technicolor, getanztem Gefühl und den schwebenden Übergängen jener Momente, in denen das Wort ge- und der Alltag zerbricht und beide in Wogen aus Verwandlung und Musik umzuschlagen beginnen. Zauber des Genres. Wie evoziert man Glück, ohne den herkömmlichen Realismus zu strapazieren? Oder Verliebtheit? Oder Begehren? Oder Elan vital? Das Filmmusical findet Antworten, die nirgends sonst möglich sind, in keiner anderen Kinoform, auf keiner Bühne. Astaire grenzenlos nonchalant, cool, wippend, federnd. Stepp-Stakkatos wie MG-Feuer oder Drum Solos. Und Charisse in der Doppelrolle der Unschuld in Blond, des Vamps in Schwarz, windet gelb-schmachtende und lasziv-rote Girlanden um ihn. Ecstasy in Rhythm. Triumph in Technicolor. Vivat Minnelli.» Harry Tomicek, Filmmuseum Wien