7 Postkarten für Innsbruck – Kurzfilme von Olaf Nicolai

Die «7 Postkarten für Innsbruck» entstanden im Laufe einer Ausstellung im Taxispalais Innsbruck. In regelmässigen Abständen trafen nacheinander sieben «Ton-Postkarten» ein, die in einer wechselnden 35mm-Filmprojektion präsentiert wurden. Ihre Absenderin war die Sängerin Noa Frenkel, die sich auf diese Weise von verschiedenen Orten ihrer Reisen meldet. Als Notation für die Lieder dienen ihr Bilder der sieben Steinschnitte, die für die Ausstellung gefertigt wurden. Das barocke Palais Fugger-Taxis, in dem die Filme erstmals vorgestellt wurden, diente von 1784 bis 1908 als Amt der Kaiserlichen Reichspost. Bereits im 14. Jahrhundert hatte die Familie der Taxis einen Kurierdienst für die Republik Venedig aufgebaut und im 15. Jahrhundert im Auftrag von Kaiser Maximilian I. das europaweite Postwesen gegründet. Die Übertragung von Nachrichten, die Bedeutung von Zeit dabei, der Moment ihrer Ankunft und Interpretation – all dies sind Elemente, die für die Filme eine wichtige Rolle spielen. Die verschiedenen Übersetzungsprozesse vom Objekt in ein Bild und vom Bild in Musik funktionieren wie eine «Stille Post», bei der sich die Informationen mit jeder Übertragung verändern. Da deren abstrakter Charakter die Kombination mit Filmen verschiedenster Genres erlaubt, werden die Kurzfilme während der Ausstellungsdauer einzeln als Vorfilme vor verschiedenen Filmen aus dem Kinok-Programm gezeigt. Dies entspricht der Intention des Künstlers.