Good Night, and Good Luck

US 2005, 93 min, Digital HD, E/d
Regie: George Clooney
Darst.: Jeff Daniels, David Strathairn, Alex Borstein, Rose Abdoo, Dianne Reeves, Peter Martin, Christoph Luty, Jeff Hamilton, Matt Catingub, Tate Donovan u.a.

«Good night, and good luck» – mit diesem Satz pflegte sich Edward R. Murrow jeweils vom Publikum zu verabschieden. Der Journalist schrieb und moderierte in den 1950er-Jahren die Newssendung «See It Now» des amerikanischen Senders CBS, die Fernsehgeschichte schrieb. Er war das Aushängeschild eines Teams von Reportern, die allen politischen und ökonomischen Druckversuchen zum Trotz den Kampf gegen den Kommunistenjäger Joseph McCarthy aufnahmen. Mit couragierten Recherchen und klugen Analysen, von Murrow in geschliffene Sätze verpackt, leistete die Sendung einen entscheidenden Beitrag zur Demaskierung des Senators aus Wisconsin. Im Zentrum von George Clooneys in den Jahren 1953 und 1954 spielendem Dokudrama, seiner zweiten Regiearbeit nach «Confessions of a Dangerous Mind», steht der Fall eines Navy-Piloten, der als «Sicherheitsrisiko» aus der Armee ausgeschlossen wurde, weil er sich geweigert hatte, Familienangehörige zu denunzieren. Murrow und sein Team beginnen mit den Nachforschungen und stossen dabei auf zahlreiche Ungereimtheiten. Schliesslich wagt Murrow einen Frontalangriff auf McCarthy. Er setzt sich an die Schreibmaschine und klagt den Senator und sein «House Un-American Activities Committee» demokratiefeindlicher Methoden an. In ruhigen Bildern zeigt «Good Night, and Good Luck» Investigationsjournalismus at its best. Man erlebt den Redaktionsalltag einer weit zurückliegenden Epoche: Herren mit Hut und Anzug, die rauchend und in ruhiger, konzentrierter Atmosphäre ihrer Arbeit nachgehen, die telefonieren, in Sitzungen Wissen austauschen und sich vor dem CEO erklären, der vor dem Boykott eines namhaften Inserenten warnt. Christina Nord schrieb in der Taz: «Gespielt wird dieser aufrechte Edward R. Murrow von David Strathairn, er dominiert den Film mit seiner steinernen Miene und dem skeptischen Blick. Strathairns Augen sind wie geschaffen für die Bildkompositionen von Robert Elswit, dem Director of Photography: In den satten Schwarz-Weiss-Arrangements blitzen sie als tiefschwarze Punkte. Häufig setzt Clooney historisches Originalmaterial ein. (…) Zwar wird es an keiner Stelle ausgesprochen, doch ‹Good Night, and Good Luck› lässt keine Zweifel daran, dass das Panorama der Verdächtigung, der Willkür, der Denunziation und des Duckmäusertums, das der Film zeigt, in die Gegenwart hereinragt.»