Land of Plenty

Regie: Wim Wenders, USA/D 2004, 123 min, E/d.
Mitw.: Michelle Williams, John Diehl, Shaun Toub, Wendell Pierce, Richard Edson u.a.
Paul ist ein Vietnamveteran, der in seinem zur Überwachungszentrale umfunktionierten Van in Los Angeles seine Runden dreht. Seine ausgeprägte Paranoia lässt ihn alltägliche Belanglosigkeiten als Bedrohungsbilder wahrnehmen. Die Idealistin Lana hat den Grossteil ihres Lebens in Afrika und dem nahen Osten zugebracht. Sie kehrt nach Los Angeles zurück, um ihren einzig lebenden Verwandten zu finden – Onkel Paul. Wegen eines Mordfalls kreuzen sich die Wege der beiden. Wim Wenders hat einen Film über das Land gedreht, das ihn seit Jahren beschäftigt. Entstanden ist eine nahezu spirituelle Bestandesaufnahme des amerikanischen Gemütszustandes nach 9/11. Eine aktuelle Geschichte um den scharfen Gegensatz zwischen Arm und Reich, um fehlgeleiteten Patriotismus und die Paranoia, die viele AmerikanerInnen nach dem 11. September befallen hat. Atmosphärische Dichte erlangt der Film durch die hervorragenden Darstellungen von Michelle Williams und John Diehl und den stimmungsvollen Soundtrack. Dazu kommen Amerikas einsam idyllische Orte, die Wenders bereits in «Paris, Texas» so unvergleichlich filmte und die immer noch diese besondere Melancholie in sich tragen.