The King – Mit Elvis durch Amerika

DE/US 2017, 107 min, DCP, E/d
Regie: Eugene Jarecki
Mitw.: Alec Baldwin, Tony Brown, James Carville, Chuck D, Maggie Clifford, Lana Del Rey, Emi Sunshine & The Rain, Radney Foster, Patricia Gaines, Mary Gauthier u.a.

Im August 2017 jährte sich zum vierzigsten Mal der Todestag von Elvis Presley. Im Jahr davor, zur Zeit des Präsidentschaftswahlkampfes, reiste der Dokumentarfilmer Eugene Jarecki im alten silberfarbenen Rolls-Royce des Sängers, der sich zu Lebzeiten als «The King» feiern liess, von New York quer durch die USA. Die Reise geht via Las Vegas in den tiefsten Süden der USA, nach Tupelo und Memphis, an jene Orte, wo 1954 die Karriere des weltweit erfolgreichsten Solo-Künstlers begonnen hatte. Unterwegs trifft Jarecki erstaunlich viele Nachbarn, Weggefährten, Fans und Experten des King of Rock’n’Roll. Einige von ihnen sind ganz gewöhnliche US-Bürger, andere gehören zur Prominenz aus Hollywood oder der heutigen Musikindustrie, so etwa Ethan Hawke, Ashton Kutcher, Chuck D oder Emmylou Harris. Angereichert mit unbekanntem Archivmaterial entsteht so ein ungemein vielfältiges Bild über den Mann, der wie kaum ein anderer den «amerikanischen Traum» verkörperte. Aus Elvis’ steilem Aufstieg und tiefem Fall leitet Jarecki die These ab, dass das Leben Elvis Presleys symbolhaft für den Zustand eines Landes steht, das mit seinem derzeitigen Präsidenten an einem Tiefpunkt angekommen ist. Barbara Schweizerhof schrieb in epd film: «Was als launiges, kontemplatives Roadmovie beginnt (…), wird alsbald zu einem ehrgeizigen Essay über die amerikanische Popkultur der letzten 50 Jahre. Zwar klappert Jarecki die biografischen Stationen von Elvis’ Karriere ab, (…) aber die Aussagen derer, die er befragt, gehen weit über Anekdotisches hinaus. (…) Und es gibt wunderbare Funde aus den Archiven, die hier präsentiert werden. Als Schlussbild verwendet Jarecki die ergreifenden Aufnahmen von Elvis’ letztem Konzert, die ihn fett und schwitzend, aber immer noch mit dieser wunderbaren Stimme zeigen. Auch unter den aktuellen Aufnahmen finden sich jede Menge sehenswerter Schnipsel, wie etwa Ethan Hawke, der über Elvis’ Motive räsoniert. Hat Elvis wirklich immer das Geld vor den Idealen gewählt? Ist der fette, schwitzende, tablettensüchtige Elvis tatsächlich die passende Metapher für die USA von heute? Jareckis Film regt in jedem Fall dazu an, den Diskussionsfaden aufzunehmen und weiterzuspinnen. Und wieder mehr Elvis zu hören.»