
Eija-Lisa Ahtila 1
LOVE IS A TREASURE, Finnland 2002, 55 min, Finn/e.Eija-Liisa Ahtila ist die bekannteste finnische Künstlerin der Gegenwart. Ihre Werke wurde in der Tate Modern in London, im Kunsthaus Bregenz und in der Kunsthalle Zürich gezeigt. Ihre bevorzugte Ausdrucksform ist der Film. Das Alltägliche bildet den Ausgangspunkt für Reisen in unerwartete Territorien des Ichs, die sich als verrückte Wahrnehmungen offenbaren: Exmänner atomisieren sich, Frauen fliegen durch Räume und Kühe steigen aus Fernsehern. Ahtilas visuell aufregende, feinfühlige Studien über das Menschsein loten gleichsam das Grenzgebiet von Kunst und Film aus wie auch die unüberbrückbare Distanz zwischen innen und aussen.
«Love Is a Treasure» verwebt fünf Episoden über Frauen in unterschiedlichen psychotischen Zuständen, die Angst vor Killern, vor dem Chaos oder vor der Leere unter den Füssen haben. Jede der fünf Figuren findet dabei einen Weg, mit der Angst umzugehen. Ahtilas blank polierte Ästhetik ist von täuschender Zugänglichkeit: Hinter der nahezu märchenhaften Qualität ihrer eleganten Vignetten verbirgt sich eine destabilisierende Angst, die sich unmerklich potenziert und einfache Deutungen verpuffen lässt. Am offensichtlichsten wird dies in der kurzen Geschichte einer jungen Frau, die ein kleines Haus im Wald bezieht. Die Akteurin merkt, wie in einem Raum andere Stimmen, Orte und Zeiten gegenwärtig sind, die ihre Wahrnehmung immer stärker beeinträchtigen.