Maria Lassnig – Du oder ich & Es ist die Kunst, jaja ...

Die 2014 verstorbene Maria Lassnig gilt international als eine der wichtigsten Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Sehr früh machte sie ihren eigenen Körper zum Ausgangspunkt ihres Schaffens. Berühmt wurde sie mit ihren Körpergefühlsbildern und Selbstporträts, in denen sie die eigene Befindlichkeit in drastischer Radikalität auf die Leinwand brachte. Neben ihrer Malerei begann sie in den späten Sechzigerjahren in New York auch filmisch zu arbeiten; eine Auswahl ihrer Kurzfilme war im Juni 2012 im Kinok zu sehen. Das Kunstmuseum St.Gallen widmet der Künstlerin bis Ende September eine grosse Ausstellung. Begleitend dazu zeigen wir zwei Dokumentarfilme, die Einblick in Maria Lassnigs Leben und Werk geben.

 

Maria Lassnig – Du oder ich

DE 2017, 45 min, Digital HD, D

Regie: Jacqueline Kaess-Farquet

Mitw.: Arnulf Rainer, Robert Storr, Silvia Eiblmayr, Peter Pakesch, Matthias Mühling u.a.

Jacqueline Kaess-Farquet begleitet die Künstlerin seit 1996 mit der Kamera. Sie schildert Maria Lassnigs Lebensweg von ihrer Kindheit in Kärnten über ihre Zeit in New York bis zu den späten Jahren in Österreich, in denen sie Ruhm und Anerkennung fand. Im Alter von 60 Jahren erhielt sie als erste Frau eine Professur an der Schule für Angewandte Künste in Wien, 2013 wurde sie an die Biennale in Venedig eingeladen, 2014 mit einer grossen Ausstellung im MoMA PS1 in New York geehrt. Im Film kommen Weggefährten und Freunde wie der bildende Künstler Arnulf Rainer, aber auch Kuratorinnen und Publizisten zu Wort, die neue Aspekte von Maria Lassnigs Werk eröffnen.

 

Es ist die Kunst, jaja …

AT 2015, 45 min, DCP, D

Regie: Sepp Dreissinger, Heike Schäfer

Mitw.: Sepp Dreissinger, Michaela Monschein, Wolfgang Moser, Hans Ulrich Obrist, Hans Werner Poschauko, Arnulf Rainer, Josef Reinhart, Oswald Wiener u.a.

Von 2001 bis zu ihrem Lebensende im Mai 2014 traf Sepp Dreissinger Maria Lassnig regelmässig und begleitete sie mit der Kamera. Kennengelernt hatte er sie 1988, als sie 69 Jahre alt war. Über die Jahre ist zwischen den beiden eine Freundschaft entstanden. Dreissinger besuchte die Malerin auf ihrer Kärntner Alp, begleitete sie durch ihre geliebten Wiener Parks und telefonierte zuletzt fast täglich mit ihr. Die Künstlerin hatte eine genaue Vorstellung, wie sie dargestellt werden wollte, und bat Dreissinger, mit der Kamera aufzuzeichnen, wann immer «wir miteinander reden und ich etwas Interessantes sag». Der Film dokumentiert die sehr persönliche Annäherung des Fotografen und Filmemachers an die solitäre Künstlerin.

 

Eine weitere Vorstellung folgt im September.