Malaria – The Vibes of Tehran

IN/PL 2016, 90 min, DCP, O/d
Regie: Parviz Shahbazi
Darst.: Saghar Ghanaat, Saed Soheili, Azade Namdari, Azarakhsh Farahani, Siavash Asadi, Behrouz Mousavi, Tara Saeedi u.a.

Die junge Hanna brennt mit ihrem Freund Murry durch und reist mit ihm per Autostopp nach Teheran. Aus Angst vor ihrem gewaltbereiten Vater gibt sie vor, entführt worden zu sein. Auf ihrer Reise lernen sie den Musiker Azi kennen. In Teheran angekommen, gibt er dem jungen Paar seine Visitenkarte mit, für den Fall, dass die beiden Hilfe brauchen. Nachdem Hanna und Murry kein Hotelzimmer erhalten haben, weil sie nicht verheiratet sind, versuchen sie bei einem Freund von Murrys Familie unterzukommen. Als es mit diesem zu einem handgreiflichen Streit kommt, ergreifen sie die Flucht und finden bei Azi Unterschlupf. Doch am nächsten Morgen stehen Hannas Vater und Brüder vor Azis Tür, den sie für den Kidnapper halten, und alle drei müssen flüchten. Unterstützung finden sie bei den Mitgliedern von Azis Band Malaria, mit der sie in Teherans pulsierendes Grossstadtleben eintauchen. Der iranische Regisseur Parviz Shahbazi zeichnet das Porträt einer jungen Generation zwischen ihrem Wunsch nach Freiheit und den Zwängen einer repressiven Gesellschaft. Shahbazi fängt die Stimmung Teherans in dokumentarisch anmutenden Handy- und Strassenaufnahmen ein; diese geben einen unmittelbaren Einblick in den Teheraner Alltag, den man so noch nicht gesehen hat. Der Regisseur sagt über seinen Film: «Ich glaube, dass die iranische Gesellschaft noch nie ein stärkeres Bedürfnis nach Freude hatte. Die Sequenz des Strassenkonzerts haben wir im Herzen Teherans gefilmt. Passanten standen stundenlang herum, um sich die Musik anzuhören und schenkten dem Filmteam keine Beachtung. Wann immer es die Handlung zuliess, brachte ich Szenen der Volksfreude in den Film ein, so wie die Nacht, in welcher das Atomabkommen zwischen dem Iran und der 5+1-Gruppe endlich unterzeichnet wurde. Es hätte mir gefallen, wenn die Protagonisten meines Films ebenfalls fröhlich gewesen wären, aber die Widersprüche einer Gesellschaft, die dauernd zwischen Modernität und Tradition hin- und hergerissen ist, machen so etwas schwierig.»