Apfel und Vulkan

CH 2017, 81 min, DCP, D/F/Dialekt/d
Regie: Nathalie Oestreicher
Mitw.: Fabienne, Nathalie Oestreicher, Catherine Oestreicher Armand, Sophie Tummarello, Doris Rüttimann, Hannes Allmendinger, Beni Mosele, Paul Mosele u.a.

Fabienne, die Freundin der Filmregisseurin Nathalie Oestreicher, 1974 in Baden geboren, ist unheilbar an Brustkrebs erkrankt; ihr bleibt nicht mehr viel Zeit. Im Angesicht des nahenden Todes sorgt sie sich vor allem um das Schicksal ihrer beiden kleinen Töchter. Sie möchte von Nathalie, die ebenfalls Mutter zweier Kinder ist, wissen, wie diese seinerzeit den Tod ihres Vaters und ihres Bruders verkraftete und wie sie heute damit umgeht. Während Nathalies Vater 1984 an einem Herzinfarkt verstorben war, schied ihr Bruder Philipp 1992 durch Suizid aus dem Leben – zwei Schicksalsschläge, die Nathalie Oestreicher bis anhin weitgehend aus ihrem Leben verdrängt hat. Gemeinsam begeben sich die beiden Freundinnen in die Welt der Erinnerungen und des Vergessens: Fabienne, um sich auf das Sterben vorzubereiten, Nathalie, um sich dem Leben zu stellen. Rund um das Thema Abwesenheit tauschen sich die zwei Freundinnen aus und nähern sich einander immer mehr an, um sowohl gemeinsam als auch alleine eine letzte Reise anzutreten. Nathalie Oestreicher sagt über ihren Film mit dem Untertitel «Auf der Suche nach dem was bleibt», der seine Weltpremiere 2017 am Filmfestival Visions du Réel in Nyon feierte und danach auch an den diesjährigen Solothurner Filmtagen grosse Beachtung fand: «Fabienne und ich spürten, dass unsere persönlichen Geschichten universelle Fragen berühren: Was bleibt von einem Menschen nach seinem Tod? Was bedeutet dessen Verschwinden für die Lebenden? Was wird erinnert? Was vergessen? Was wird im Angesicht des Todes wichtig? So kommt es, dass während des Entstehungsprozesses dieses Filmes ein Apfel für mich an Bedeutung verlor und ein Vulkan nun mehr Raum einnimmt – kleine Dinge, die das grosse Ganze verändert haben.»

 

Die Regisseurin Nathalie Oestreicher ist an der Premiere vom 13. Juni anwesend. Anschliessend findet ein Gespräch mit der Regisseurin und Karin Kaspers-Elekes, Präsidentin Palliative Ostschweiz, statt. Moderation: Annina Mathis, Journalistin SRF.