Das Leben der Anderen

DE 2006, 137 min, Digital HD, D
Regie: Florian Henckel von Donnersmarck
Darst.: Ulrich Mühe, Martina Gedeck, Sebastian Koch, Ulrich Tukur, Thomas Thieme, Hans-Uwe Bauer, Volkmar Kleinert, Matthias Brenner, Charly Hübner u.a.

Mitte der 80er-Jahre in der DDR: Der Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler wird auf Anordnung des Kulturministers Bruno Hempf auf den Schriftsteller Georg Dreyman angesetzt, um dessen staatspolitische Loyalität zu überprüfen. Wiesler richtet auf dem Dachboden von Dreymans Haus eine Abhörzentrale ein und verfolgt fortan das Leben des Künstlers und seiner Lebensgefährtin, der Schauspielerin Christa-Maria Sieland. Fasziniert von der ihm fremden Lebensart des Künstlerpaares, gerät Wiesler zunehmend in den Bann der Menschen, die er im staatsicherheitlichen Auftrag zu bespitzeln hat. Als er erfährt, dass das eigentliche Motiv der Observierung darin besteht, dass Minister Hempf Dreymans Geliebte für sich begehrt, wandelt sich Wieslers Einstellung allmählich … «Das Leben der Anderen» erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen, darunter 2006 den Deutschen und Europäischen Filmpreis sowie 2007 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Andreas Kilb schrieb damals lobend in der FAZ: «Seit der Maueröffnung hat es mehrere Versuche gegeben, den Alltag des Überwachungsstaats filmisch zu beschreiben. In Margarethe von Trottas ‹Das Versprechen› zerbricht ein Pfarrer an den Schikanen der DDR-Organe. In ‹Helden wie wir› spielt die Stasi eine slapstickhafte Nebenrolle. Auch in Leander Haussmanns ‹Sonnenallee› und Wolfgang Beckers ‹Good Bye, Lenin!› ist von IMs [Inoffiziellen Mitarbeitern] und Spitzeln die Rede, ohne dass der Frohsinn der Filme darunter litte. Erst mit ‹Das Leben der Anderen› rückt das Treiben der Staatssicherheit ins Zentrum eines Spielfilms. Damit ist nicht bloss ein Thema entdeckt, damit ist die DDR selbst entdeckt: als Land, in dem Hören und Sehen vergeht. Wo jedes Wort mitgehört, jeder Schritt überwacht wird, gibt es am Ende keine Wirklichkeit mehr, nur noch Matrizen und Protokolle. Dieses Unwirkliche ist den leeren Strassen, den grauen Fassaden und ungesättigten Farben in ‹Das Leben der Anderen› eingeschrieben. Andere Regisseure erreichen diese Geschmackssicherheit in ihrem dritten oder vierten Film, von Donnersmarck hat sie offenbar von zu Hause mitgebracht.»