Mobile Homes

CA/FR 2017, 105 min, DCP, E/d-f
Regie: Vladimir de Fontenay
Darst.: Imogen Poots, Callum Turner, Callum Keith Rennie, Roger Barnes, James Boles, Andy Boorman, Keith Bowser, Deragh Campbell, Shane Daly u.a.

Ali und Evan sind bei eisigen Wintertemperaturen auf den Strassen zwischen Kanada und den USA unterwegs und lassen sich durch ihr Leben und von einem Motelzimmer zum nächsten treiben. Von Drogen bis zu Kampfhähnen machen sie alles zu Geld, und für ihre Geschäfte benutzen sie hemmungslos Alis achtjährigen Sohn Bone. Das junge Paar lebt gefährlich; es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Krise das Wenige zerstört, was die drei haben. Nachdem Ali sich im Streit vom nichtsnutzigen Evan getrennt hat, findet sie Unterschlupf und Arbeit in einer Wohnwagensiedlung. Angesichts des möglichen Neuanfangs muss sie sich zwischen ihrer Freiheit und ihrer Verantwortung als Mutter entscheiden. Wie kann man unterwegs und zugleich zu Hause sein? Diese Frage treibt den heute 30-jährigen französischen Regisseur Vladimir de Fontenay seit längerer Zeit um und führte 2013 zu einem gleichnamigen Kurzfilm, den er nun zu einem abendfüllenden Spielfilm ausgebaut hat. Mit diesem überzeugenden Langfilmdebüt machte er letztes Jahr in Cannes auf sich aufmerksam, wo «Mobile Homes» zu den Highlights der Sektion Quinzaine des réalisateurs gehörte. Der Regisseur Vladimir de Fontenay über seinen Film: «Als Austauschstudent in den USA war ich viel mit dem Auto im Norden von New York unterwegs. (…) Und da spürte ich eines Tages am Lenkrad, wie ein Windstoss meinen Wagen erfasste. Im Rückspiegel sah ich, dass mich gerade ein Haus zu überholen begann. Ja, ein Haus. Ich fand das unglaublich, absurd. Und der Gedanke, für den dieses Mobilheim stand, passte perfekt zu meiner Situation als Reisender, der in den USA lebt, während seine Freundin in Frankreich ist, und der sich davor fürchtet, sich irgendwo niederzulassen. (…) Das Mobilheim steht symbolisch für das, was die Figuren erleben, es spiegelt wider, wie sie sich entwickeln, während sich ihre Beziehung zu ihm wandelt, zwischen dem Drang nach Freiheit und der Sehnsucht nach einem Zuhause. In einer Welt, in der die Menschen oft dazu gezwungen sind, ins Exil zu gehen, um arbeiten und überleben zu können, wird es immer schwieriger, Wurzeln zu schlagen. Was zunächst wie eine seltsame und unbequeme Entscheidung aussieht, wird zu einem Mittel zur Flucht und dann zur Möglichkeit, sich einer Gemeinschaft anzuschliessen. In dem Film steht das Mobilheim für einen Traum von Ali und zugleich für die Unmöglichkeit, einen Platz, ein Zuhause zu finden.»