Apricot Groves

IR/AR 2016, 80 min, DCP, OV mit englischen Untertiteln
Regie: Pouria Heidary Oureh
Darst.: Narbe Vartan, Hovhannes Azoyan, Pedram Ansari, Samvel Sarkisyan, Araik Sargsyan, Allison Gangi, Maro Hakobyan u.a.

Die Brüder Aram und Vartan sind armenischstämmige Iraner und haben sich seit vielen Jahren nicht gesehen. Während Vartan vor dem Militärdienst nach Armenien flüchtete, lebt und studiert der jüngere Aram in den USA. Dort hat er sich in eine armenische Studienkollegin verliebt. Aram kommt für einen Tag nach Armenien, um seinen Bruder zu bitten, nach altem Brauch um die Hand seiner Freundin bei deren traditionsbewusster Familie anzuhalten. Die gemeinsame Reise durch eine für Aram völlig fremde Heimat bringt die Brüder einander näher und findet ihren Höhepunkt beim spannungsgeladenen Besuch bei der Familie der Braut. Die Reise ist jedoch damit längst noch nicht an ihrem Ende angelangt, denn Aram ist transsexuell und hat noch weitere Pläne … Das Spielfilmdebüt des iranischen Regisseurs und Drehbuchautors Pouria Heidary Oureh erzählt einfühlsam die Geschichte eines jungen Mannes, der die Werte von Familie, Identität und kulturellen Wurzeln ganz neu entdeckt. Zugleich ermöglicht «Apricot Groves» spannende Einblicke in die armenische Gesellschaft zwischen Tradition und Moderne in einem unbekannten religiösen und ethnischen Spannungsfeld. Im Gegensatz zu vielen LGBT-Filmen vermeidet «Der Aprikosenhain» das Melodramatische. In Armenien und im Iran verboten, wurde der Film auf internationalen Festivals mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Oliver Armknecht meinte auf Filmrezensionen.de: «‹Apricot Groves› ist wunderbar zurückhaltend, mal nachdenklich, dann wieder humorvoll, begnügt er sich auch oft damit, einfach das Land und die Leute zu zeigen. Aram und Vartan sind unterwegs, treffen Leute, unterhalten sich über einen jungen Mann, der bei einem Unfall ums Leben gekommen ist. (…) Der Film fühlt sich authentisch an. Wo andere gern zuspitzen und dramatisieren, hat man hier das Gefühl, zwei realen Menschen zuzusehen. Dem Leben zuzusehen, so kompliziert und verworren es manchmal auch sein mag.»