Leaning Into the Wind: Andy Goldsworthy

UK/DE 2017, 93 min, DCP, E/d
Regie: Thomas Riedelsheimer
Mitw.: Andy Goldsworthy, Holly Goldsworthy u.a.

2001 wurde die erste Zusammenarbeit des Land-Art-Künstlers Andy Goldsworthy und des Regisseurs Thomas Riedelsheimer mit «Rivers and Tides» zum weltweiten und mehrfach preisgekrönten Überraschungserfolg in den Arthouse-Kinos. Jahrelang hatten sie keinen Kontakt mehr. Erst 2011 bei den Dreharbeiten zu Thomas Riedelsheimers «Breathing Earth: Susumu Shingus Traum» haben sich die beiden in Schottland erneut getroffen – und beschlossen, sich an einen neuen Film zu wagen. Auch Fred Frith hat sich sofort wieder bereit erklärt, die Filmmusik zu komponieren. «Leaning Into the Wind» begleitet Andy Goldsworthy über mehrere Jahre bei seinen Arbeiten in Brasilien, den USA, Gabun, Frankreich, Spanien, England und Schottland. Goldsworthys Arbeiten sind ernster und entschiedener geworden, auch brüchiger; die Natur ist nicht nur ein lieblicher Ort der Erholung, sondern sie ist auch brutal, mächtig und dunkel – was dem Film einen neuen Fokus gibt. Wenn das frühere Vorgehen bei seinen Eingriffen in die Natur sehr subtil war, kommen jetzt auch Kettensägen und Steintrennmaschinen zum Einsatz, so in Spanien für die «Sleeping Stones» oder für «Passage», einen begehbaren schmalen Graben aus Stein in New England. Neu arbeitet Andy Goldsworthy auch in der Stadt und mit seiner Tochter Holly als Assistentin. In einem Langzeitprojekt beobachtet er in der Nähe von Dumfriesshire in Schottland ein Bachbett mit einer umgestürzten Ulme. Mit den gelben Ulmenblättern setzt er farbige Akzente, doch die Ulmen sterben aus und mit ihnen verschwindet das Gelb aus der Landschaft. Immer mehr setzt Andy Goldsworthy auch seinen eigenen Körper ein; er klettert durch Hecken und auf Bäume oder überlässt sich der Kraft des Windes. «Man kann auf dem Weg gehen oder man kann durch die Hecke gehen: Das sind zwei völlig verschiedene Sichtweisen auf die Welt. Ich denke, das ist das Schöne an der Kunst: Sie lässt uns einen Schritt zur Seite machen, weg von der normalen Art zu gehen oder zu sehen.» Andy Goldsworthy

 

Die Premiere am 2. März findet in Anwesenheit des Regisseurs Thomas Riedelsheimer statt.